Vorschau: 2. Etappe Giro d’Italia 2024

04.05.2024

Die erste Bergankunft dieses Giro d’Italia müssen die Fahrer bereits am zweiten Tag in Angriff nehmen. Über 161 Kilometer führt der Abschnitt durchs Piemont von San Francesco al Campo hoch zur Wallfahrtskirche Santuario di Oropa und endet mit einem Anstieg der ersten Kategorie.

2. Etappe | 5. Mai | San Francesco al Campo – Santuario di Oropa | 161 km

Einen langen flachen Anlauf durchs Piemont nimmt die zweite Etappe des Giro d‘Italia, bevor es dann richtig ernst, aber vor allem schwer wird. Vom Start in San Francesco al Campo führt die Route über die Gebiete Canavese und Vercelli im Piemont nach Valdengo zum ersten Zwischensprint des Tages bei Kilometer 93,9. Von dort an wird es gefühlt nicht mehr so richtig flach.

Über Valle San Nicolao wird die Intergiro-Wertung (106,6 Kilometer) in Crocemosso erreicht. Die Steigung hoch nach Crocemosso ist zwar kein kategorisierter Anstieg, aber auch nicht unwesentlich leichter als die beiden, die dann folgen werden. Über die Berge der dritten Kategorie von Oasi Zegna und Nelva (775 Meter) führt der Parcours das Peloton zu einem weiteren Sprint nach Biella. Diese Sprintwertung liegt genau genommen schon im Schlussanstieg nach Santuario di Oropa.

11,8 Kilometer und 773 Höhenmeter gilt es zu überwinden, um oben auf 1.142 Meter im Ziel anzukommen. Die Steigung nach oben ist zwar durchschnittlich nur 6,2 Prozent steil. Jedoch ist ein eineinhalb Kilometer langer Abschnitt zur Hälfte des Anstiegs rund 9,5 Prozent steil und inkludiert eine Rampe von 13 Prozent in Favaro. Danach setzt die Straße ganz kurz ab, ehe die zweite Hälfte mit 7,9 Prozent durchschnittlicher Steigung zum Ziel führt. Rund zwei Kilometer vor dem Zielstrich steigt die Straße nochmal kurz auf über 11 Prozent an.

Schlussanstieg der zweiten Etappe des Giro d’Italia 2024

Streckenkarte der zweiten Etappe des Giro d’Italia 2024

Giro-Rückblick: Tom Dumoulin siegt 2017 im Rosa Trikot in Oropa

Der Schlussanstieg war bereits mehrmals Teil einer Italien-Rundfahrt verzeichnet. Das letzte Mal war im Jahr 2017 als Tom Dumoulin im Rosa Trikot die 14. Etappe gewann und in Oropa als Erster ankam.

Favoriten-Check: Etappensieg und Rosa Trikot

Der Etappensieg ist eigentlich wie gemacht für einen Klassementfahrer. Und vielleicht holt Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) das nach, was ihm bei der Auftaktetappe nicht gelang. Er gewinnt in Oropa und streift sich dann auch das Rosa Trikot über. So komisch es klingen mag, durch den Sieg von Jonathan Navarez (Ineos Grenadiers) muss dessen britisches Team jetzt das Rennen kontrollieren und Pogis Mannen können sich schonen. Sie müssen erst im Finale beziehungsweise hin zum sowie am Finalanstieg das Tempo machen.

So weit die Theorie. Denn durch die harte Gangart vom Team UAE Emirates haben auch viele gute Bergfahrer mehrere Minute aufgebrummt bekommen. Fahrer wie Valentin Paret-Peintre (Decathlon AG2R La Mondiale Team), Matteo Fabbro (Team Polti Kometa), Michael Woods (Israel – Premier Tech) sowie Simon Carr (EF Education – EasyPost) liegen bereits mehr als acht Minute zurück und wären in einer Ausreißergruppe geradezu ungefährlich für dem Gesamtführenden Navarez.

Viel wird davon abhängen, wie gut sich auch die Helfer der GC-Fahrer über Nacht erholen und wer welche Pläne hat. Vielleicht erleben wir bei der ersten Bergankunft dieses Giro zwei Rennen in einem. Eines um den Etappensieg und eines ums Rosa Trikot.

Die Wertungen der 2. Etappe des Giro d’Italia

Sprintwertungen
Valdengo | Rennkilometer 93,9 | Intermediate Sprint
Crocemosso | Rennkilometer 106,6 | Intergiro Sprint
Biella | Rennkilometer 150,1 | Intermediate Sprint

Bergwertungen
Oasi Zegna (395 Meter) | Rennkilometer 122,7 | 3. Kategorie
Nelva (775 Meter) | Rennkilometer 137,4 | 3. Kategorie
Santuario di Oropa (1.142 Meter) | Rennkilometer 161 | 1. Kategorie

TV-Tipp: 2. Etappe des Giro d’Italia im Fernsehen

Ab 12:45 Uhr überträgt Eurosport 1 die zweite Etappe der Italien-Rundfahrt live im Free-TV.