Vorschau 19. Etappe Tour de France 2023
19. Etappe | 21. Juli | Moirans-en-Montagne – Poligny | 172,8 km
Die Tour kehrt ins Jura zurück. Allerdings wird es nicht so steil und schwierig wie beim letzten Besuch auf Etappe 13 der diesjährigen Tour de France mit der Bergankunft am Grand Colombier. Stattdessen wird es ein welliger, mehr als 170 Kilometer langer Abschnitt entlang einiger Seen. Die Idylle trügt, denn das Geläuf gibt genug Möglichkeiten für Attacken und Ausreißversuche von Beginn an.
Welliger Tagesabschnitt durchs Jura
Nur wenige Kilometer nach dem Start müssen das Peloton über die „Kicker“ – wie die kürzeren Anstiege in der Rennfahrersprache bezeichnet werden. Der erste kategorisierte Anstieg erwartet die Fahrer bei Rennkilometer 21,8. 1,9 Kilometer führt die Straße mit durchschnittlich 5,7 Prozent Steigung hoch zur Côte du Bois de Lionge – einem Anstieg der 4. Kategorie.
Nach einer kurzen Abfahrt führt die Etappe wellig weiter durch kleine Ortschaften und Dörfer wie Champagnole, Salins-les-Bains, Arbois und Aumont – nicht weit von der Grenze zur Schweiz entfernt
Kurz vor dem zweiten und letzten kategorisierten Berg des Tages, der Côte d’Ivory (3.Kategorie) wird das Finale eingeläutet. Hoch führt die Straße über 2,3 Kilometer mit 5,9 Prozent Steigung im Durchschnitt auf 602 Meter. Nach der kurzen Abfahrt „beruhigt“ sich die Topographie und es geht fast flach ins Ziel nach Poligny. Die finalen 5 Kilometer verlaufen kerzengeradaus und am Ende steigt die Straße unmerklich leicht an.
Kampf um den Etappensieg – gute Chancen für Ausreißer
Entscheiden die beiden einzigen Bergwertungen die Etappe? Nein, sie sind nicht sonderlich schwer mit Kategorie 4 und 3, könnten aber den Unterschied ausmachen. Der erste Anstieg, die Côte du Bois de Lionge bei Rennkilometer 23,7, könnte darüber entscheiden, wer in der Fluchtgruppe geht. Der zweite Anstieg, die Côte d’Ivory 28,1 Kilometer vor Ziel, eignet sich hervorragend für eine Zäsur, um sich von den Fluchtgefährten absetzen und als Solist oder Teil einer sehr kleinen Gruppe in Richtung Ziel nach Poligny zu fahren.
Womit wir schon beim Thema wären: Sprinter versus Ausreißer – wer macht das „Rennen“ um den Etappensieg? Eine Frage, die bei der Tour auf flachen und welligen Etappen allgegenwärtig ist. Allerdings ist die Fahrt durchs Jura wellig. Die großen Berge werden zwar rechts wie links liegengelassen. Trotz allem führt der Parcours ständig leicht Auf und Ab.
Viele Profis sind müde und angeschlagen – und das Feld der Sprinter hat sich enorm gelichtet. Zuletzt hat Phil Bauhaus (Bahrain-Victorious) die Tour verlassen. Daher dürften die Klassikerfahrer auf diesem Terrain beste Chancen haben, den Sieg unter sich auszumachen.
Mathieu van der Poel, Søren Kragh Andersen (beide Alpecin-Deceuninck), Matej Mohorič (Bahrain-Victorious), Nils Politt (Bora-hansgrohe), Stefan Küng (Groupama-FDJ), Alberto Bettiol, Magnus Cort (beide EF Education-EasyPost), Jasper Stuyven und Mads Pedersen (beide Lidl-Trek) – um nur einige zu nennen. Viele Teams haben noch einen oder gar zwei Fahrer, denen ein solches Terrain mehr entgegenkommt als der 20. Abschnitt, der wie ein Rollercoaster durch die Bergwelt der Vogesen führt. Die Schlussetappe ist ja bekanntlich den Sprintern vorbehalten.
Karte: 19. Etappe der Tour de France 2023
Highlights der Etappe
Etappenbeginn: 13:30
Etappenende: ab ca. 17:10
Start
Moirans-en-Montagne | km 0
Sprintwertung
Ney | km 97,7
Bergwertungen
Côte du Bois de Lionge – 4. Kategorie | km 23.7
1.9 km mit 5.7 %
Côte d’Ivory – 4. Kategorie | km 144.7
2.3 km mit 5.9 %
Ziel
Poligny | 172,8 km
Fernseh-Guide: Tour de France im Free-TV
Das Erste: 14:10 – 17:20
Eurosport: 13:00 – 17:30
Web-TV
Die Etappe in voller Länge lässt sich im Internet auf sportschau.de sowie daserste.de und im GCN Player (kostenpflichtig) verfolgen.
Grafik © A.S.O.
Karte: © GEOATLAS