Vorschau 19. Etappe: Die zweitletzte Bergankunft des Giro d'Italia 2021

28. Mai | Abbiategrasso – Alpe di Mera | 166 km

Nach dem schweren Seilbahnunglück vom vergangenen Wochenende wurde der Streckenverlauf der 19. Etappe des Giro d’Italia verändert. Aus Respekt gegenüber den Opfern des Unglücks wird der Anstieg hoch zum Montarone, der nur unweit der Unglücksstelle, an der sich die Tragödin ereignet hat, ausgelassen.

Insgesamt reduziert sich durch den veränderten Streckenverlauf die Distanz zwischen dem Startort Abbiategrasso und dem Ziel auf der Alpe di Mera auf 166 Kilometer anstatt der ursprünglichen 176 Kilometer.

Anstelle des Montarone fährt das Peloton zum Kategorie 4-Anstieg hinauf nach Gignese. Von dort führt eine Abfahrt hinunter an den Lago Maggiore. Nach der ersten Sprintwertung verläuft die Route zum Ufer des Lago d’Orta, ehe in Richtung Passo dello Colma die Straße wieder ansteigt. 7,5 Kilometer lang mit 6,5 Prozent Steigung ist ein Warm-up für das, was am Ende noch kommen wird.

Nämlich der Aufstieg zur Alpe di Mera – der zweitletzten Bergankunft dieses Giro. Ähnlich schwer wie Sega di Ala. Der Anstieg ins Etappenziel – einem kleinen Skigebiet – ist knapp 10 Kilometer lang und zwischen 9 und 10 Prozent steil. Enge Haarnadelkurven führen nach oben. Einige Abschnitte weisen Steigungsprozente von 14 Prozent auf und können den Rhythmus der Fahrer brechen oder ideales Terrain für eine Attacke sein.

Als es auf der 17. Etappe zur Bergankunft hinauf nach Sega di Ala ging, hatten einige GC-Fahrer arge Probleme, sowohl zuerst dem Tempo des Teams Ineos Grenadiers zu folgen als auch später der Attacke von Simon Yates irgendetwas entgegenzusetzen. Gespannt wird man heute darauf sein, ob es nur der berühmte „jour sans“ – der eine schlechte Tag in einer Rundfahrt war – oder gegen Mitte der dritten Woche tatsächlich schon bei dem einen oder anderen die Kräfte nachließen. Simon Yates, der „Gewinner“ der letzten Bergankunft, gibt sich jedenfalls angriffslustig, sofern das Wetter mitspielt, wie er selbst betonte. Er nimmt bei warmen Temperaturen und Sonne den zweiten Platz ins Visier.