Vorschau 17. Etappe Vuelta a España 2023
17. Etappe | Ribadesella/Ribeseya – Altu de L’Angliru | 124,4 km
Tag der Entscheidung? Entscheidet sich auf der 124,4 Kilometer langen Etappe, wer die Vuelta gewinnt? Das Team aus dem der Sieger diesr Spanien-Rundfahrt kommt , scheint klar. Doch wer von Dreien wird es am Ende sein?
So lieblich die Etappe am Meer startet, so brutal endet sie auf dem Gipfel des Altu de l’Angliru. Der viel besungene Ziegenpfad in Asturien, der die Fahrer hoch zum 1558 Meter hohen Gipfel bringen wird, ist das Highlight dieser Etappe und eines dieser 78. Vuelta a Espana.
Doch der Reihe nach. Nach relativ flachen ersten 60 bis 70 Kilometern stellt sich dem Peloton sozusagen zum Warm-up der Alto de la Colladiella (7,8 km bei 7,1 %) in Weg. Ein Kategorie-eins-Anstieg mit einer Länge von 7,8 Kilometern bei 7,1 Prozent durchschnittlicher Steigung. Wenn hier ein Team ein hohes Tempo anschlägt, könnte die Gruppe der Favoriten am Gipfel gerade mal 30 bis 40 Mann umfassen. Was folgt ist eine Abfahrt sowie ein kurzes Flachstück zum Zwischensprint mit Bonussekunden in Figareo bei Rennkilometer 91,3.
Wenige Kilometer später begingt dann schon der Aufstieg zum Alto del Cordal (5,4 km bei 9,2 %) – ebenfalls ein Anstieg der ersten Kategorie und sozusagen der Aufgalopp für den Schlussanstieg. Von seinem 790 Meter hohen Gipfel führt die Abfahrt direkt in den Anstieg zum Alto de l’Angliru.
Highlight Altu de l’Angliru
12,4 Kilometer lang und 9,8 Prozent steil ist die Fahrt zum Especiale-Anstieg, der die Fahrer von 340 Meter Meereshohe auf 1558 Meter bringt. Nach einem „moderaten“ Einstieg auf den ersten fünf Kilomtern mit einer durchschnittlichen Steigung von 8 Prozent, wird es auf den letzten sechs Kilometern extrem hart. In Zahlen: durchschnittlich um 15 Prozent Steigung. Der schwierigste Teil – Cueña las Cabres beziehungsweise Ziegenpfad – liegt rund 3 Kilometer vor Ziel. Hier steigt die Straße auf unglaubliche 24 Prozent an.
Der Altu de l’Angliru ist ein junger, aber dennoch mythischer Anstieg und 2023 erst zum neunten Mal Teil einer Spanien-Rundfahrt. Erstmals wurde er im Jahr 1999 „bestiegen“. Es siegte José María Jiménez. Die Rundfahrt gewann damals Jan Ullrich.
Zuletzt ging es 2020 hoch zum Angliru In der Abenddämmerung, da die Spanien-Rundfahrt Corona-bedingt erst im Oktober stattfand. Damals gewann der US-Amerikaner Hugh Carty. Der Stärkste am Berg war aber ein gewisser Sepp Kuss, der seinem Kapitän Primoz Roglic aber dabei nicht zu viel Rückstand zu kassieren, damit dieser am Ende die Vuelta gewinnen konnte.
Die Favoriten auf den Etappensieg
Auch wenn es eine Ausreißergruppe geben wird mit Remco Evenepoel, so wird das Rennen am Ende wohl unter den Favoriten in der Gesamtwertung entschieden. Watt pro Kilogramm und ein gutes Energiemanagement sind die Währungen, die am Altu de l’Angliru letztendlich zählen. Und vielleicht schlägt Sepp Kuss ja nach der 16. Etappe zurück oder er wird, von seinem Team bei der Mission Rundfahrtsieg unterstützt.
Für die „spanischen Verfolger “ Juan Ayuso, Enric Mas und Mikel Landa wird es die letzte reele Chance sein, nochmal das Podium anzugreifen beziehungsweise sich in Richtung Ende der Rundfahrt noch in bessere Ausgangsposition für die noch kommenden schweren Abschnitte – Etappe 18 und Etappe 20 – zu bringen.
Grafiken: @ Unipublic, @ geoatlas.com