Vorschau 17. Etappe Tour de France 2022: Bergankunft auf dem Flugfeld in Peyragudes

19.07.2022

17. Etappe | 20. Juli | Saint-Gaudens – Peyragudes | 129,7 km

Auch wenn kein Hors Categorie-Anstieg m Roadbook verzeichnet ist, so reichen die vier Pyrenäen-Pässe der 17. Etappe doch aus, mehr als genug Energie aus den „Stäbchen“ der Fahrer zu ziehen. Erschwerend hinzukommt noch, dass die Etappe gerade mal 129,7 Kilometer lang ist und daher sehr dynamisch gefahren werden kann, oder anders ausgedrückt: Von Beginn an Vollgas. Die drittkürzeste Etappe der Tour – nur das Einzelzeitfahren am vorletzten Tag sowie die Finaletappe weisen weniger Kilometer auf – bietet Raum für „sportliche Explosionen“. Einer der da zündeln will, ist Tadej Pogacar, der nichts unversucht lässt, ein Feuerwerk abzubrennen. Bislang erstickte Jumbo-Visa und deren Leader jegliche Versuche im Keim. Doch kontrollieren lässt sich die zweite der drei Pyrenäen-Etappen nur schwer. Denn nach 50 flachen Kilometern, die sehr wahrscheinlich in der ersten Rennstunde weggebügelt werden, steigt und fällt die Straße nur noch; oder anders ausgedrückt: Die finalen 80 Kilometer geht es Auf und Ab – wobei generell mehr Bergauf.

Den Auftakt mach ein gewisser Col d‘Aspin, der gerne in Kombination mit dem Tourmalet gefahren wird. Doch nicht bei dieser Tour. Der Aspin ist nicht irgendein Aufstieg. Er ist fest verwurzelt in der Geschichte der mythische TourAnstiege und war bereits 1910 Bestandteil der Frankreich-Rundfahrt. Der Col d’Aspin (1. Kategorie) wird in diesem Jahr von Arreau us erklommen. 12 Kilometer lang bei 6,5 Prozent.

Nach einer kurzen Abfahrt folgt ein Doppelpack aus dem unkategorisierten Sarrat de l’Artigou sowie der Hourquette d’Ancizan: Letzterer ein Kategorie 2-Anstieg mit einer Länge von 8,2 Kilometern bei 5,1 Prozent. Eine ideale Anschlussrampe für das Feuerwerk sprich die Attacke. Denn von hier oben sind es noch 50 Kilometer bis in Ziel, ob im vergangenen Jahr bei der Tour nach Grand Bornand oder bei Strade Bianche – Tadej Pogacar kann so etwas. Allerdings müsste er dann auch hier Jonas Vingegaard isoliert haben – und bei der cleveren Taktik de sJumbo-Visma-Teams und eines extrem starken Sepp Kuss, der der Mann der dritten Woche werden kann, wie früher Wout Poels bei Chris Froome, ist davon nicht zwingend auszugehen.

Von der Passhöhe des Hourquette d’Ancizan folgt eine mehr als zehn Kilometer lange Abfahrt und eine kurze Fahrt durchs Tal in Richtung Saint-Lary-Soulan. Dann beginnt auch schon der Anstieg zum Col de Val Louron-Azet (Kategorie 1). 10,7 Kilometer lang und 6,8 Prozent steil. In der Mitte des Amstegs bietet eine steile Rampe eine gute Möglichkeit die Gegner zu testen und sich davonzustehlen.

Runter geht es nach Loudenvielle, gefolgt von wenigen flachen Kilometern, ehe es nach Peyragudes geht. Ein Spektakel ist garantiert. Der Anstieg ist 8 Kilometer lang und 7,8 Prozent steil – aber so richtig in sich haben es zwei Steilstücke im letzten Viertel der Kletterpartie. Besonders die 16 Prozent steile Rampe hoch zum Flugfeld, die sich wie eine Wand aufbaut und die da Zielbanner „versteckt“, machen das Finale so eindrucksvoll.

Pyrenäen-Anstieg Col d’Aspin auf der 17. Etappe

Pyrenäen-Anstieg Hourquette d’Ancizan auf der 17. Etappe

Pyrenäen-Anstieg Col de Val Louron-Azet auf der 17. Etappe

PeyragudesFinal-Anstieg der 17. Etappe

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Karte: 17. Etappe der Tour de France 2022

Etappenbeginn: 13:25
Etappenende: ab ca. 16:48

Highlights der Etappe

Start
Saint-Gaudens | km 0
Sprintwertung
La Barthe-de-Neste | km 32,9
Bergwertungen
Col d’Aspin | km 65,7
12 km à 6,5 %
Hourquette d’Ancizan | km 81,6
8,2 km à 5,1 %
Col de Val Louron-Azet | km 109,5
10,7 km mit 6,8 %
Peyragudes | km 129,7
8 km mit 7,8 %
Ziel
Peyragudes | 129,7 km

Fernseh-Guide: Tour de France im Free-TV

Das Erste: 15:10 – 17:15
Eurosport: 13:00 – 17:00
ARD One: 13:45 – 15:10

Web-TV
Die Etappe in voller Länge lässt sich im Internet auf sportschau.de und im Eurosport Player (kostenpflichtig) verfolgen.