Vorschau 17. Etappe Giro: Steiles Finale mit Bergankunft im Trentino

26. Mai | Canazei – Sega di Ala | 193 km

Am Fuß des Pordoi, im Wintersport- und Wandermekka Canazei, startet die 17. Etappe, die mit einer Bergankunft im Trentino nach 193 Kilometern. Auf den ersten 90 Kilometer fällt die Strecke runter ins Etschtal tendenziell ab; mit einer Ausnahme: der Bergwertung in Sveseri.

Spätestens nach 90 Kilometern wird das Peloton dann in Trento wieder auf wärmere Temperaturen treffen. Von dort aus verläuft die Strecke flach und parallel zur Etsch bis nach Mori. Nach der zweiten Sprintwertung wird dann „gekreiselt“, um vor dem Anstieg zum finalen Gipfel am Ende der Etappe noch einmal zusätzlich Höhenmeter zu machen. In einer großen Runde geht es von Avio über den Passo di San Valentino. Eine Kategorie eins-Anstieg mit einer Länge von knapp 15 Kilometer Länge mit 7,8 Prozent Steigung nur unweit des Monte Baldo.

Vom Gipfel des San Valentino bis wieder hinunter ins Etschtal sind es nur 12 Kilometer gefolgt von einem kurzen Flachstück, ehe die Route der 17. Etappe dann auf einer schmalen Straße hoch zur vierten von insgesamt sechs Bergankunft dieses Giro d’Italia führt. Der Anstieg hoch zur Sega di Ala – ein Skigebiet im Trentino – führt zum Teil über rauen Asphalt, ist 11,2 Kilometer lang und durchschnittlich 9,8 Prozent steil. Das klingt amtlich. Sowohl die Serpentinen im unteren Teil als auch der Abschnitt zwischen Kilometer 7 und 8 sind richtig steil. Auf letzterem liegt die Durchschnittssteigung bei über 12 Prozent und eine Rampe weist sogar eine Steigung von 17 Prozent aus. Oben raus wird zum Ziel wird es dann flacher. Die Steilstücke bieten gute Möglichkeiten für Angriffe, beziehungsweise per Tempoverschärfung die Gruppe zu reduzieren.

Beste Erinnerungen an diesen Schlussanstieg hat Vincenzo Nibali. Er gewann nämlich 2013 hier eine Etappe des Giro del Trentino – heute Tour of the Alps – und damit auch die Gesamtwertung. Schafft der Hai von Messina heute den Sprung in die Fluchtgruppe, könnte er erneut auf der Sega di Ala triumphieren, sofern die Gruppe durchkommt. Denn gewiss ist dies keineswegs: Es könnte auch sein, dass Teams wie Astana-Premier Tech oder Bikeexchange eskalieren und versuchen, in der Gesamtwertung ihren Leader in eine bessere Position zu bringen.

Spannend wird es auf jeden Fall. Nicht nur wegen des bergigen Finales im Trentino nur unweit des Gardasees, sondern auch weil die Etappe nach dem Ruhetag auch immer Ungewissheit birgt, wie gut sich die Beine wirklich „drehen“ lassen.