Vorschau 16. Etappe Tour de France 2023: Zeitfahren nach Combloux
16. Etappe | 18. Juli | Passy – Combloux (EZF) | 22,4 km
Die dritte Woche der Tour startet mit dem einzigen Einzelzeitfahren bei dieser Frankreich-Rundfahrt. Und das ist noch nicht einmal ein klassischer Kampf gegen die Uhr mit vielen Drücker-Passagen auf der Ebene. Stattdessen werden die Profis mehr als die Hälfte der Zeit in der Vertikalen verbringen. Ein weiteres Duell um Gelb und ein Kampf um Sekunden zwischen den beiden besten Rennfahrern dieser Tour ist garantiert!
Das einzige Einzelzeitfahren der Tour de France 2023
Rund drei Kilometer nach dem Start in Passy steigt die Straße das erste Mal an. Die Strecke führt für zirka 1,1 Kilometer hoch zur unkategorisierten Côte de la Cascade de Coeur. auf 761 Metern. Von dort verläuft die Etappe leicht bergab über Passy Chef-lieu hinunter nach Salanches.
Von dort führen die nächsten 5,3 Kilometer flach bis nach Domancy. Dort steigt die Straße leicht an, ehe dann der Anstieg zur Cote de Domanchy (810 Meter) beginnt. 2,5 Kilometer lang und durchschnittlich 9,4 Prozent steil ist der Anstieg der 2. Kategorie.
Nach dem ersten Kilometer sind die Steigungsprozente fast durchgehend zweistellig. Doch danach ist noch nicht Schluss mit der Bergauffahrt. Bis zum Ziel in Combloux auf 974 Meter Höhe müssen die Fahrer zwar moderater, aber immer noch weitere 2,5 Kilometer bergauf fahren.
Schlussanstieg der 16. Etappe
Favoriten auf den Etappensieg & Kampf ums Gelbe Trikot
Der Kampf gegen die Uhr wird auch ein Kampf um Gelb werden. Nur 10 Sekunden trennen den erstplatzierten Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) vor seinem ärgsten Verfolger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). Gut möglich, dass es auf der 22,4 Kilometer langen Zeitfahrstrecke von Passy nach Combloux auch zu einem Sekundenpoker kommt. Die beiden Kontrahenten wirken gleichstark.
Für Pogacar spricht, dass er explosiver ist, schneller beschleunigt und so eher auf den Top-Speed kommt. Vingegaard – so wirkt es – hat eine höhere Dauerleistungsfähigkeit. Doch wird dies bei solch einem unrhythmischen Kurs entscheidend sein?
Spannend wird sein, wer wie paced. Also: Wann beziehungsweise in welchen Streckenabschnitten die meisten Körner auf die Straße geschmissen werden. Der erste Anstieg nach dem Start, die Côte de la Cascade de Coeur, dürfte solch ein Abschnitt sein, da danach eine längere Abfahrt folgt.
Doch wird einer der beiden auch automatisch der Etappensieger sein? Möglich, aber nicht zu 100 Prozent sicher. Wout van Aert (Jumbo-Visma), der das letzte Einzelzeitfahren 2022 bei der Tour gewann, kann seine Stärken zu Beginn sowie im mittleren Roller-Teil voll ausspielen. Entscheidend wird sein, wie viel er am Schlussanstieg einbüßt.
Auch Mattias Skjelmose (Lidl-Trek) zeigte zuletzt auf der 15. Etappe am Berg was für ein Powerhouse er ist. Gleiches gilt im Übrigen für Michal Kwiatkowski (INEOS Grenadiers). den Sieger der 13. Etappe. Auch die beiden Yates-Brüdern, Adam (UAE Team Emirates) und Simon (Team Jayco AlUla), liegt ein solch unrhythmischer Zeitfahrkurs.
Einer der ebenfalls Beschleunigungen und Rhythmuswechsel mag, ist Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck). Der Niederländer belegte bei den bei den Einzelzeitfahren, die er bei der Tour bestritt – 2021 und 2022 – jeweils Rang fünf. Geht er auf Etappe 16 All-in, ist mit ihm ebenfalls weit vorne zu rechnen.
Karte: 16. Etappe der Tour de France 2023
Highlights der Etappe
Etappenbeginn: 13:05
Etappenende: ab ca. 17:30
Start
Passy | km 0
Bergwertung
Côte de Domancy – 2. Kategorie | km 18,9
2.5 km mit 9.4 %
Ziel
Combloux | km 22,4 km
Fernseh-Guide: Tour de France im Free-TV
Das Erste: 14:10 – 17:30
Eurosport: 12:45- 17:30
Web-TV
Die Etappe in voller Länge lässt sich im Internet auf sportschau.de sowie daserste.de und im GCN Player (kostenpflichtig) verfolgen.
Grafik © A.S.O.
Karte: © GEOATLAS