Vorschau 16. Etappe Tour de France 2021: Letzte Chance für Ausreißer?
16. Etappe | 13. Juli | Pas de la Case – Saint-Gaudens | 169 km
Nach dem Ruhetag haben die Streckenplaner in diesem Jahr Gnade walten. Nicht wie 2016 als es aus Andorra-Stadt zuerst wieder über die andere Seite des Port d’Envalira ging. Stattdessen startet die Etappe offiziell in Pas de la Case an der andorranisch-französischen Grenze und führt zuallererst rund 35 Kilometer bergab, ehe die Schwierigkeiten beginnen – mit vier Anstiegen bis ins Ziel nach Saint-Gaudens.
Die dritte der insgesamt fünf Etappen in den Pyrenäen wird auch aller Voraussicht die letzte Chance sein, aus einer Fluchtgruppe heraus zu gewinnen. Denn danach folgen zwei schwere Bergankünfte, bei denen die im Gesamtklassement auf den vorderen Plätzen liegende n Fahrer den Sieg unter sich ausmachen, eine Flachetappe für Sprinter, das Zeitfahren sowie das „Schaulaufen“ auf den Champs-Élysées.
Doch einfach wird es nicht werden, sich eine „Mitfahrgelegenheit“ in der Gruppe des Tages zu sichern. Mit Highspeed wird es runter von Andorra nach Frankreich zurück losgehen und neben den Fahrern, die auf einen Etappensieg spekulieren, werden auch die Anwärter auf das Trikot für den King of the Mountain mitspringen wollen. Und das sind auch mal mindestens vier bis fünf.
Gut möglich, dass sich die Ausreißergruppe erst am ersten Anstieg des Tages absetzen wird – dem 1249 Meter hohen Col de Port. An dem 11,4 Kilometer langen und durchschnittlich 5,1 Prozent steilen Berg könnten sich dann auch die Gruppe um die GC-Fahrer und ihrer Helfer sowie das Gruppetto bilden.
Weiter geht es bei dieser Berg- und Talfahrt durch die Pyrenäen, bei der es heute zur Freude der meisten Fahrer mehr bergab als bergauf geht, mit der Abfahrt hinunter zur Sprintwertung nach Vic d’Oust auf Hälfte der Etappe.
Nach dem Sprint, den die Ausreißer unter sich ausmachen werden, steigt die Straße wieder an – zum Col de la Core. 13,1 Kilometer lang und 6,6 Prozent steil.
Bereits am nächsten Anstieg dürfte sich die Mannstärke der Fluchtgruppe verringern. Hoch führt die Route auf den Col de Portet-Aspet – mit 5,4 Kilometern bei 7,1 Prozent durchschnittlicher Steigung zwar nur ein Kategorie-zwei-Anstieg, aber nach der Distanz in der dritten Tour-Woche ein harter Brocken. Die lange zum Teil auch steile Abfahrt vom Portet-Aspet könnte distanzierte Fahrer zurückbringen, könnte aber genauso gut auch einen aggressiven Abfahrer die Möglichkeiten geben einen Vorsprung herauszufahren, den es braucht, um als Solist in Saint-Gaudens anzukommen. Auf der Abfahrt wird auch die Stelle passiert, an der Olympiasieger Fabio Casartelli bei der Tour de France 1995 tödlich verunglückte.
Eine letzte Möglichkeit die Gruppe zu verkleinern und zu attackieren, bietet der Côte d’Aspret -Sarrat (4.Kategorie) sieben Kilometer vor dem Ziel. Die perfekte Rampe mit einer Länge von 800 Meter und einer Steigung von durchschnittlich 8,4 Prozent für einen Puncheur!
Das Gelbe Trikot dürfte auf dieser Etappe eigentlich nicht in Schwierigkeiten geraten – außer Tadej Pogačar hat einen „jour sans“ – einen schlechten Tag. Dann würde sich der Col de Portet-Aspet zum Angriff eignen.
Video: Vorschau auf die 16. Etappe der Tour de France mit den Experten Torsten Schmidt und Jörg Ludewig
Karte: 16. Etappe der Tour de France 2021
Etappenbeginn: 13:30
Etappenende: ab ca. 17:20
Highlights der Etappe
Start
Pas de la Case| km 0
Bergwertung
Col de Port (1,249m) (2. Kategorie) | km 54
Col de la Core (1,395m) (1. Kategorie) | km 101, habe 3
Col de Portet-d’Aspet (1,069m) (2. Kategorie) | km 136,5
Cote d’Aspret-Sarrat (hat 4. Kategorie) | km 162
Sprintwertung
Vic d’Oust | km 84
Ziel
Saint-Gaudens | 169 km
Fernseh-Guide: Tour de France im Free-TV
Das Erste: 16:05 – 17:35
Eurosport: 13:00 – 17:50
ARD One: 13:35.– 16:10
Web-TV
Die Etappe in voller Länge lässt sich im Internet auf sportschau.de und im Eurosport Player (kostenpflichtig) verfolgen.