Vorschau aktuell: verkürzte 16. Etappe Giro d’Italia 2024

21.05.2024

Die letzte Giro-Woche beginnt mit einer knackigen Alpenetappe. Von Livigno führt die Strecke über den Umbrail-Pass, dem Dach dieser Italien-Rundfahrt, und führt übers schweizerische Val Müstair, dem Etschtal und Bozen in die Dolomiten. Dort endet der Tagesabschnitt nach über 202 Kilometern am Monte Pana nahe Gröden.

16. Etappe | 21. Mai | Livigno – St. Christina in Gröden (Monte Pana) | 206 km

Nach dem zweiten Ruhetag starten die Fahrer in dem Ort, in dem sie vor dem freien Tag auf Etappe 15 durchgefahren sind – in Livigno. Start ist auf 1.915 Meter und die Strecke führt gleich weiter aufwärts und durchbricht die magische 2.000 Meter Grenze.

4,5 Kilometer sind es nur bis zum unkategorisierten Passo di Eira (2.210 Meter). Nach einer gut zwei Kilometer langen Abfahrt beginnt wieder eine vier Kilometer lange Kletter-Tour hoch zum Passo di Foscagno (2.281 Meter), der ebenfalls unkategorisiert ist.

Danach folgt eine gut 20 Kilometer lange Abfahrt hinunter nach Bormio. Von dort „unten“ auf 1.297 Meter müssen die Profis zur Cima Coppi dieser Italien-Rundfahrt. Das Dach des Giros – also der höchste Punkt – liegt auf 2.498 Meter an der Passshöhe des Umbrails. Ursprünglich hätten die Fahrer noch weiter zum Stilfser Joch auf 2.758 Meter fahren sollen. Aber die Abfahrt vom Stelvio hinunter nach Prad war aus Gründen der Sicherheit nicht gewährleistet.

Zurück zum Umbrail: 16,7 Kilometer lang ist der Aufstieg mit durchschnittlich 6,7 Prozent Steigung und einigen Rampen von bis zu 15 Prozent. Bei der Überfahrt der Passhöhe am Umbrail erreicht das Peloton die Schweiz. Für 17,9 Kilometer verläuft die Etappe durch das italienische Nachbarland. Über das Münstertal gelangt das Peloton wieder zurück nach Italien. Übers Vinschgau und das Etschtaler Gemeinden erreichen die Profis Bozen, von wo die Etappe kurz durchs Eisacktal weiter nach Blumau führt.

Ab dort wird es wieder so richtig Ernst. Denn es folgen zwei aneinander gereihte Anstiege – nur getrennt durch eine 4,5 Kilometer lange Zwischenabfahrt. Zunächst klettern die Fahrer über 23,3 Kilometer Völs, Seis und Kastelruth zum Panider Sattel (Passo di Pinei) auf 1.437 Metern. Die durchschnittliche Steigung beträgt zwar nur 4,6 Prozent – allerdings gibt es kurze steile Abschnitte mit bis zu 15 Prozent Steigung.

Nach der Zwischenabfahrt führt der Schlussanstieg von Sankt Ullrich (Ortisei) hoch zum Monte Pana oberhalb von Santa Cristina im Val Gardena. Der Anstieg zu diesem Berg der zweiten Kategorie ist 7,6 Kilometer lang und weist eine durchschnittliche Steigung von 6,1 Prozent auf. Allerdings sind die Steigungsprozente sehr ungleichmäßig. Nach einer kurzen Anfahrt über den Grödner Bach, gefolgt von einer 16-prozentige Rampe beträgt die durchschnittliche Steigung auf den letzten zwei Kilometer knapp bei 12 Prozent und führt durch Haarnadelkurven.  

Giro d’Italia-Berg Passo di Pinei / Panidersattel

Schlussanstieg der 16. Etappe des Giro d’Italia 2024

Die finalen Kilometer der 16. Etappe des Giro d’Italia 2024

Streckenkarte der 16. Etappe des Giro d’Italia 2024

Favoriten-Check: Etappensieg und Rosa Trikot

Eines vorweg: Falls das Wetter auf der 16. Etappe zu schlecht wird, wird auf der Passhöhe des Umbrails bei 50,2 Rennkilometern eine Safety-Zone eingerichtet. Hier haben die Fahrer die Möglichkeit, sich umzuziehen. Das Rennen wird dann für drei Minuten unterbrochen beziehungsweise neutralisiert.

Nach der Machtdemonstration von Tadej Pogacar(UAE Team Emirates) im Finale der 15. Etappe kann er verhältnismäßig entspannt in zweite Alpen-Etappe starten. Mit einem frühen Angriff seiner direkten Verfolger wie Geraint Thomas (Ineos Grenadiers), Daniel Felipe Martínez (Bora-hansgrohe) und Ben O’Connor (Decathlon AG2R La Mondiale Team) ist nicht zu rechnen.

Eher könnten Antonio Tiberi (Bahrain Victorious), Thymen Arensman (Ineos Grenadiers), Filippo Zana (Jayco AlUla), Romain Bardet (dsm-firmenich PostNL), Lorenzo Fortunato (Astana Qazaqstan), Einer Rubio (Movistar) und Jan Hirt (Soudal-Quick-Step) ihre Chancen in der Flucht suchen. Zusammen mit Bergfahrern, die man auch auf Etappe 15 bereits an der Spitze des Rennens gesehen hat.

Gut möglich, dass eine Gruppe beziehungsweise Solist durchkommt, solange er den Podiumskandidaten nicht zu nahekommt. Diese werden sich dann am Panidersattel, spätestens aber am Schlussanstieg Monte Pana gegenseitig attackieren.

Die Wertungen der 16. Etappe des Giro d’Italia

Sprintwertungen
Bozen | Rennkilometer 161,4 | Intermediate Sprint
Völs am Schlern | Rennkilometer 177,7 | Intergiro Sprint
Seis am Schlern | Rennkilometer 184,8 | Intermediate Sprint

Bergwertungen
Umbrail (2.498 Meter) | Cima Coppi | Rennkilometer 50,2
Passo Pinei / Panidersattel (1.437 Meter) | 1. Kategorie | Rennkilometer 194,0
Monte Pana (1.625 Meter) | 2. Kategorie | Rennkilometer 206,0


TV-Tipp: 16. Etappe des Giro d’Italia im Fernsehen

Ab 11:15 Uhr überträgt Eurosport 1 die 16. Etappe der Italien-Rundfahrt live im Free-TV.