Vorschau 15. Etappe Tour de France 2021: Durch die Pyrenäen aufs Dach der Tour
15. Etappe | 11. Juli | Céret – Andorra-la-Vieille | 191,3 km
Eine richtig harte Pyrenäen-Etappe, die auf den letzten 50 Kilometer durchs Fürstentum Andorra verläuft, steht den Fahrern bevor. Auf dem 15. Tagesabschnitt müssen drei Kategorie eins-Anstiege sowie ein Kategorie zwei-Berg erklommen werden. Darunter mit dem Port d’Envalira auf 2.408 Meter das Dach dieser Frankreich-Rundfahrt.
Über 80 Kilometer „Anlauf“ nimmt das Peloton, ehe es den ersten von insgesamt vier Pyrenäen-Gipfel erklimmt. Spätestens am Montee de Mont-Louis – einem Anstieg der ersten Kategorie auf 1560 Meter – wird die Spitzengruppe stehen. Die Frage ist nur, bekommt sie von den Klassementfahrern beziehungsweise deren Teams so viel Vorsprung, dass auch der Sieger der Etappe aus dieser Gruppe kommt.
Allerdings trügt die erste Bergwertung des Tages ein wenig. Denn danach geht es nicht wie gewohnt bergab, sondern die Straße steigt für weitere 8 Kilometer an, bis Font-Romeu, ein beliebter Ort für Höhentrainingslager, auf 1783 Meter erreicht ist.
Ab dem Örtchen Latour-de-Carol könnte es dann Ernst werden, um den Kampf um Gelb. Denn jetzt steigt die Straße – bis auf eine kurze Abfahrt – stetig an und erreicht auf dem zweigeteilten Anstieg bei Rennkilometer 146,7 den Port d’Envalira. Da sich auf der 14. Etappe die Teams wie Jumbo-Visma, Ineos-Grenadeer und auch EF Nippo zurückgehalten haben, könnte die Gangart ab hier härter werden.
Zweigeteilt deswegen, da nach dem vorgelagerten Col de Puymorens – einem Berg der zweiten Kategorie bei Kilometer 133,1 – nur eine knapp drei Kilometer lange Abfahrt folgt, ehe der Anstieg zum Port d’Envalira beginnt.
Über 10,7 Kilometer mit einer Durchschnittssteigung von 5,7 Prozent verläuft der Anstieg zum 2408 Meter hohen Pass, der auch das Dach dieser Tour darstellt – also der höchste Punkt dieser Frankreich-Rundfahrt. Dort oben gibt es nicht nur Bergpunkte, sondern der erste Fahrer erhält auch das mit 5000 Euro Preisgeld dotierte Souvenir Henri Desgrange.
Auch wenn der Anstieg auf breiten Straßen keine allzu großen Schwierigkeiten aufweist, so könnte die in der Höhe dünner werdende Luft eine Rolle spielen. Von Kilometer 85 bis Kilometer 185 befinden sich die Fahrer die ganze Zeit jenseits der 1500 Meter-Marke, bei der sich die dünnere Luft bemerkbar machen kann.
Vom Dach der Tour folgt eine rund 25 Kilometer lange, schnelle Abfahrt auf gut ausgebauten Straßen mit wenigen Kurven, ehe mit dem Col de Beixalis – 6,4 km lang bei 8,5 Prozent durchschnittlicher Steigung – der letzte Berg dieser Etappe hochgeklettert werden muss. Dieser Kategorie eins-Anstieg mit vielen Spitzkehren und steilen Rampen, der sehr unrhythmisch zu fahren ist, dürfte Berg- sowie Klassementfahrern liegen, die Tempowechsel mögen. Von dessen Passhöhe auf 1796 Meter verläuft die Straße bergab ins Tagesziel nach Andorra-la-Vieille. Aufgrund der technischen Schwierigkeiten bietet die Abfahrt ins Ziel der Hauptstadt des Zwergstaates die letzte Möglichkeit eines Angriffs.
Col de Beixalis – der finale Anstieg der 15. Etappe
Video: Vorschau auf die 15. Etappe der Tour de France mit den Experten Torsten Schmidt und Jörg Ludewig
Karte: 15. Etappe der Tour de France 2021
Etappenbeginn: 12:30
Etappenende: ab ca. 17:20
Highlights der Etappe
Start
Céret| km 0
Bergwertung
Montee de Mont-Louis (1. Kategorie) | km 86,3
Col de Puymorens (2. Kategorie) | km 133,1
Port d’Envalira (1. Kategorie) | km 146,7
Col de Beixalis (1. Kategorie) | km 176,5
Sprintwertung
Olette | km 66,9
Bonussekunden
Col de Beixalis | km 176,5
Ziel
Andorra-la-Vieille | 191,3 km
Fernseh-Guide: Tour de France im Free-TV
Das Erste: 15:30 – 18:00
Eurosport: 12:15 – 18:00
ARD One: 12:50 – 14:10
Web-TV
Die Etappe in voller Länge lässt sich im Internet auf sportschau.de und im Eurosport Player (kostenpflichtig) verfolgen.