Vorschau: 15. Etappe Giro d’Italia 2023

20.05.2023

15. Etappe | 21. Mai | Seregno – Bergamo | 195 km

Als Mini-Lombardei-Rundfahrt wird der 15.Tagesabschnitt aufgrund seiner Anstiege und Topographie bezeichnet, der nach 195 Kilometer und 4000 Höhenmetern auch im Startort von „Il Lombardia“ Bergamo endet. Aufgrund der Schwere der Etappe könnte es auch im Gesamtklassement zu Verschiebungen auf den vorderen Plätzen kommen.

Die Strecke der 15. Etappe des Giro d’Italia 2023

Organisator RCS spricht von einer „urbanen“ Bergetappe, die die Fahrer auf dem Weg von Seregno nach Bergamo erwartet. Zwischen den fünf Kategorisieren Anstiegen Valico di Valcava, Selvino, Miragolo San Salvatore und Roncola Alta liegen kaum echte lange flache Passagen.

Direkt nah dem Start wird es schon wellig, bei Rennkilometer 35,2 beginnt schon der erste schwere Anstieg. Über 11,6 Kilometer windet sich die Straße mit durchschnittlich 8 Prozent hoch zum hoch zumKategorie-1-Anstieg Valico di Valcava. Nach der Abfahrt führt die Stecke auf zwei Schleifen, die über welliges Terrain und kurvenreiche sowie schmale Straßen verlaufen.

Kurz hinter Niembro stellt sich ein „Doppelpack“ aus zwei Kategorie-2-Anstiegen den Fahrern in den Weg: erst Selvino (11,1 Kilometer bei 5,6 Prozent) gefolgt vom Miragolo San Salvatore (5,2 Kilometer bei 7 Prozent). Ideal für einen Angriff der Favoriten.

Nach 138 Kilometern wird das erste Mal Bergamo erreicht, danach wird eine weitere Schleife in Richtung des Valico di Valcava gedreht – allerdings von der anderen Seite und nicht bis ganz oben. Dieses Mal ist der Anstieg, der am Roncola Alta (Ketegorie 2) endet, 10 Kilometer lang und hat eine Steigung von 6,7 Prozent.

Vom Gipfel dieses Anstiegs sind es noch etwa 30 Kilometer bis zum Ziel in Bergamo. Nach der Abfahrt verläuft der Parcours durch die Oberstadt (Bergamo Alta). Knapp fünf Kilometer vor dem Ziel steigt die Straße zum Porta Garibaldi steil an und führt über eine Rampe von 12 Prozent Steigung zum Largo Colle Aperto – in Summe 1,3 Kilometer bei 7,3 Prozent.

Von dort oben führt eine kurze Abfahrt hinunter ins Ziel. Dabei muss eine scharfe Kurve – 1.800 Meter vor dem Ziel sowie eine verengter Fahrbahnabschnitt durch Porta Sant’Agostino gemeistert werden.

Die Anstiege der 15. Etappe des Giro d’Italia 2023

Das Finale der 15. Etappe des Giro d’Italia 2023

Die Favoriten auf den Etappensieg

Wenn sich ein GC-Team vorgenommen hat hier ein Feierwerk abzubrennen, so wie vergangenes Jahr Bora-hansgrohe auf der 14. Etappe nach Turin, dann wäre dieser Tagesabschnitt geradezu ideal. Am erste Anstieg könnte man das Tempo hochhalten, um die Gruppe zu verkleinern und dann am zweite Anstieg des Duos aus Selvino und mit eine starken Teamkollegen zusammen eskalieren. Spätestens am letzten kategorisierten Anstieg Roncolo Alta würde es dann zum Fight der allerbesten GC-Fahrer kommen. Das Szenario lässt sich natürlich über Relaisstationen noch tunen. Aber letztendlich nur ein Szenario.

Vielleicht kommt der Sieger auch aus einer Ausreißergruppe besetzt mit Kletterern und bergfesten Puncheuren, die sich kurz vor oder am ersten Anstieg gebildet hat. Ben Healey und Bauke Mollema wären hiefpr geeignete Kandidaten. Und die GC-Fahrer würden sich dann erst an der letzten Steigung Largo Colle Aperto gut vier Kilometer vor dem Ziel.

Grafiken: RCS Sporti

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