Vorschau 11. Etappe Tour de France 2022: Showdown im Hochgebirge – Part 1
11. Etappe | 13. Juli | Albertville – Col du Granon | 151,7 km
Zum ersten Mal in dieser Tour durchbricht das Pelton die magische 2000-Meter-Grenze und der eine oder andere wird spüren, dass die Luft dünner wird. Die 11. Etappe hat es genauso wie der folgende 12. Abschnitt in sich. Viele steile und lange Berge warten auf die Fahrer. Von Albertville, der Olympiastadt von 1992, starten die Fahrer auf eine kurze, aber intensive Etappe. Das erste vertikale Warm-Up wartet bereits nach gut 45 Kilometern. Mit 3,4 Kilometern ist der Aufstieg zu Lacets de Montvernier mit seinen 18 Haarnadelkurven zwar nicht sonderlich lang – dafür aber mit 8,2 Prozent im Mittel schon recht steil. Gut möglich, dass sich hier das Feld schon teilt.
Nach einer kurzen Abfahrt hinunter nach Saint-Jean-de-Maurienne steigt die Straße wieder an. Erst leicht, dann aber gewaltig, denn der Parcours führt aufs Dach dieser Tour: Mit seinen 2642 Metern ist der Col du Galibier der höchste Punkt dieser Frankreich-Rundfahrt. Rund 35 Kilometer ist der Aufstieg lang – vom Fuß bis zum Gipfel. Nicht ganz so gewaltig erscheint die „Kletterpartie“, wenn man diesen Anstieg „seziert“, denn ungefähr in der Mitte gibt es ein Zwischenabfahrt. Will heißen: Die Fahrer erklimmen erst den Col du Télégraphe auf 1556 Meter. Der Anstieg der 1. Kategorie mit einer Länge von 11,9 km und einer Durchschnittssteigung von 7,1 Prozent wird bei Rennkilometer 83,8 erreicht. Dann gibt es eine rund fünf Kilometer lange Abfahrt nach Valloire, ehe die Bezwingung des Bergriesen mit einer Differenz von über 1200 Höhenmeter ansteht.
Der Aufstieg beginnt mäßig, aber im oberen Bereich, wenn die magische 2000-Meter-Marke geknackt ist, wird es noch mal steil. In nackten Zahlen: 17,7 Kilometer mit durchschnittlich 6,9 Prozent. Wer als Erster oben ist, hat sich noch die den Sonderbergpreis Souvenir Henri Desgrange gesichert, der mit 5000 Euro dotiert ist.
Doch es ist längst nicht Schluss – es sind noch 50 Kilometer zu fahren. Über den Col du Lautaret fahren die Profis herunter nach Saint-Chafrey, von wo es in den Schlussanstieg des Tages geht – über Sierre Chevalier hinauf zum Col du Granon auf 2413 Metern. Ein ganz alter Bekannter, der zuletzt vor über 30 Jahren Teil der Tour war. Zwar nicht so lang und hoch wie er Galibier, dafür aber steiler. Der 11,3 Kilometer lange Hors Cateorie-Anstieg ist im Durchschnitt 9,2 Prozent steil. Ein idealer Schauplatz für einen Showdown ums Gelbe Trikot.
Wird Tadej Pogacar seinen Vorsprung weiter ausbauen? Kommt der erneute Angriff von Jonas Vingegaard; oder endlich der langersehnte Angriff des Ineos-Terzetts? Und wer von den GC-Fahrern schickt einen Teamkollegen als Relaisstation in die Gruppe?
PS: Die Sprinter müssen sich auf dem 151,7 Kilometer lange Stück sputen. Denn die Karenzzeit, in der sie hinter dem Sieger ins Ziel kommen dürfen, ist aufgrund der Kürze der Etappe gering.
Das Dach der Tour de France 2022: Col du Galbier
Schlussanstieg 11. Etappe der Tour de France 2022
Karte: 11. Etappe der Tour de France 2022
Etappenbeginn: 12:15
Etappenende: ab ca. 16:40
Highlights der Etappe
Start
Albertville | km 0
Sprintwertung
Aiguebelle | km 16,5
Bergwertung
Lacets de Montvernier (2. Kategorie) | km 49,9
3,4 km mit 8,2 %
Col du Télégraphe (1. Kategorie) | km 83,8
11,9 km mit 7,1 %
Col du Galibier (Hors Categorie) | km 106,7
17,7 km mit 6,9 %
Col du Granon (Hors Categorie) | km 151,7
11,3 km mit 9,2 %
Ziel
Col du Granon | 151,7 km
Fernseh-Guide: Tour de France im Free-TV
Das Erste: 15:10 – 17:15
Eurosport: 12:00 – 17:00
ARD One: 12:45 – 15:10
Web-TV
Die Etappe in voller Länge lässt sich im Internet auf sportschau.de und im Eurosport Player (kostenpflichtig) verfolgen.