Vorschau 11. Etappe Giro d'Italia: Sprint Royal in der Emilia Romagna

11. Etappe | 18. Mai | Santarcagelo di Romagna – Reggio Emilia | 203 km | 480 hm

Die Woche zwei des Giro d‘Italia beginnt mit einem „einfachen Tagesabschnitt“. Ein Tag für die Sprinter wird die 11. Etappe mit allergrößter Wahrscheinlichkeit werden. Denn auf dem Weg von der Adria in Santarcagelo di Romagna nach Reggio Emilia gibt es keine einzige Bergwertung.

Rund 480 Höhenmeter muss das Peloton auf dem mit 203 Kilometern zweitlängsten Tagesabschnitt des diesjährigen Giros zurücklegen – und es könnte ein langer, langsamer Tag werden. Ob bei solch einer Etappe überhaupt ein Team seine Fahrer in die Fluchtgruppe schickt, scheint doch äußerst fraglich. Gibt es doch genug Sprinter-Teams, die auf diesen Tag ein Auge geworfen haben, und alles daransetzen werden, dass es zu einem Schlagabtausch der endschnellen Männer kommt.

Die Begehrlichkeiten sind hoch. Arnaud Demare will mit seinem dritte Sieg seinen Vorsprung im Maglia Ciclamino ausbauen, Caleb Ewan seinen allerersten Sieg bei dieser Italien-Rundfahrt feiern und Mark Cavendish mit Etappenerfolg Nummer zwei im Vertragsjahr seinen Marktwert erhöhen – und das sind nur einige der Favoriten für heute.

Gerade für die Fahrer, die bislang noch nichts gewonnen haben und für die diejenigen, die den Giro wegen ihres Tour-Starts auch nicht zu Ende fahren wollen, wird

die Zeit knapp.

Schließlich wollen sie frisch und ausgeruht bei der Tour de France antreten und die finale Woche der Italien-Rundfahrt nicht im Gruppetto gegen steile Berggipfel und das Zeitlimit kämpfen.

Es wird also im Zielort Reggio Emilia dann zum Sprint Royal kommen. Für Arnaud Demare spricht das Momentum und das Selbstbewusstsein, das er nach seinen beiden Siegen getankt hat. „Cav“ und Caleb Ewan scheinen ausgeruht die stärksten zu sein. Leider müssen sie auf wichtige Anfahrer verzichten. Vielleicht ist aber auch der Weg frei für Giacomo Nizzolo – er könnte für den lang ersehnten ersten italienischen Etappensieg bei diesem Giro sorgen.

Es liegt trotz allem Spannung in der Luft auf dieser 11. Etappe – wenn auch nur auf den finalen Kilometern Richtung Ziel.