Tour-Tagebuch mit Silvan Dillier: Ein hektisches Mini-Paris-Roubaix
Die beiden Team Alpecin-Deceuninck-Profis Michael Gogl und Silvan Dillier führen während der Tour de France 2022 ein Tagebuch auf Alpecin Cycling. Heute schreibt Silvan Dillier, wie es ihm und seiner Mannschaft auf den Kopfsteinpflasterabschnitten von Paris-Roubaix erging.
„Wie vorauszusehen war, verlief die Roubaix-Etappe sehr hektisch und war auch sehr intensiv von Beginn an, da im Vergleich zum Frühjahrsklassiker ja gut 100 Kilometer weniger und auch nicht so viele Pave-Sektoren zu fahren waren.
Das Rennen selbst verlief auch nicht ganz so nach unserem Geschmack. Mathieu hat sich nicht so gut gefühlt, als dass er hätte in die Entscheidung eingreifen können. Zudem haben wir auf der Strecke auch noch Michael Gogl verloren. Er ist im drittletzten Sektor vor dem Ziel schwer gestürzt und hat sich das Schlüsselbein sowie die Hüfte gebrochen.
Somit ist er natürlich aus dem Rennen. Er war mit unserem Sprinter Jasper Philipsen bis zu seinem Sturz vorne in der ersten Verfolgergruppe supergut im Finale positioniert.
Das ist sehr schade, dass er so das Rennen beenden musste. An dieser Stelle wünsche ich ihm gute und schnelle Genesung. Ich hoffe, dass er schnell wieder und ohne Schmerzen auf dem Rad sitzt.
Bei alldem darf man allerdings nicht vergessen, dass Jasper wieder ‚top of the game‘ war. Er hat einmal mehr bewiesen, dass seine Form sehr sehr gut ist. Er hat das Rennen auf Platz 8 beendet. Nach einem echt schweren Tag, wo er eigentlich immer aufmerksam vorne gefahren ist und nie abgehängt war.
Es bleibt uns nach solch einem Tag in der Hölle des Nordens nichts anderes übrig, als uns gut zu erholen, um bei der sechsten Etappe wieder topfit am Start zu stehen.“
Fotos: photonews.be, Stefan Rachow / mr.pinko