Tour-Tagebuch mit Silvan Dillier: Turbulente erste Etappe mit Massenstürzen
Der Schweizer Team Alpecin-Fenix-Profi Silvan Dillier führt während der Tour de France 2021 ein Tagebuch auf Alpecin Cycling. Teil drei: Auftakt der Tour de France mit ener KLassiker-Etappe, die von Massenstürzen geprägt war.
„Wenn du ins Ziel kommst, überall Blutflecken hast auf der Haut und dem Trikot, aber eigentlich gar nicht gestürzt bist, dann weißt du – jetzt bist du bei der Tour de France angekommen. Klingt makaber ist aber so. Es gab heute gleich zwei Massenstürze – der zweite hat uns ein wenig aus dem Konzept gebracht. Aber der Reihe nach. Die erste Etappe war, wie schon gesagt und auch befürchtet, ziemlich hektisch.
Das Finale wurde 70 Kilometer vor dem Ziel eingeläutet, ab da gab es bereits volle Positionskämpfe. Das zeigt sich ja auch daran, dass zeitweise Jumbo-Visma, UAE und Ineos-Grenadier – also die Teams mit dem Tour-Favoriten – ganz vorne gefahren sind. Den ersten schweren Sturz gab es rund 60 Kilometer vor dem Ziel – als eine Zuschauerin ein Plakat ins Fahrerfeld hielt, Tony Martin dagegen fuhr und eine Kettenreaktion folgte. Nach dem Schreckmoment konnten wir uns als Team sehr gut positionieren.
Ich selbst bin von Kilometer 30 bis 10 von vorne gefahren – Mathieu war nur wenige Positionen dahinter. Dann gab es dann auf den letzten 10 Kilometern in einer Abfahrt noch mal einen ganz heftigen Sturz. Einige von uns, auch ich, mussten anhalten, Mathieu konnte weiterfahren verlor aber einige Positionen. So hat es dann nicht mehr ganz geklappt mit einem Top-Resultat am Ende.
Aber ich denke trotzdem, dass wir ein gutes Rennen gezeigt haben, die Verantwortung übernommen haben. Das wird sich das bald auszahlen. Wir werden auf jeden Fall durchs solch ein Rennen heute, die Moral nicht verlieren und auf der zweiten Etappe wieder alles geben. Ich selbst ha nach dem Sturz auf unsren Sprinter Tim Merlier gewartet und dann sind wir zusammen die letzten Kilometer ins Ziel gefahren.“
Fotos: Stefan Rachow/mr.pinko