Sieger-Interview und Reaktionen zu Mailand-Sanremo 2024
Interviews mit Sieger Jasper Philipsen und den anderen Top-Profis über den Rennverlauf von Mailand-Sanremo 2024.
Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck), Gewinner von Mailand-Sanremo 2024
„Es ist wirklich unglaublich. Ich muss es noch sacken lassen. Davon habe ich geträumt. Dieses Rennen ist eines der wenigen Monumente, die ich gewinnen kann. Ich fühlte mich den ganzen Tag gut und hatte das Gefühl, dass es mein Tag sein könnte. Ich habe von Anfang an gespürt, dass ich gute Beine habe und daran geglaubt, aber dann muss es mir noch gelingen. Auf dem Poggio schauten sich die Favoriten ein wenig an, aber ich konnte zurückkommen und Mathieu war da, um mir zu helfen. Ich muss ihm sehr danken.
Beim Zielsprint hatte ich ein bisschen Angst, dass Mads (Pedersen) noch richtig stark ist. Ich hätte nicht erwartet, dass Michael Matthews so gut ist. Aber nach 300 Kilometern fühlt sich ein Sprint wirklich seltsam und anders an. Deshalb war ich froh, dass ich noch fünf Zentimeter übrig hatte, um ihn zu schlagen.“
Michael Matthews (Team Jayco AlUla), Zweiter von Mailand-Sanremo 2024
„Natürlich freue ich mich über das Podium. Aber es ist bittersüß, so nah dran zu sein. Ich denke, dass ich morgen früh mit meiner Leistung zufrieden sein werde, aber in diesem Moment, nach so vielen Podiumsplätzen so nah an einem Monument zu sein, ist schwer.
Ich denke, ich bin wirklich stolz auf mich, wie ich mich [von der Krankheit] erholt habe. Paris-Nizza lief natürlich nicht nach Plan, aber das ist mein Lieblingsrennen des Jahres. Es ist immer ein Rennen, bei dem ich gerne antrete, und es zaubert immer ein Lächeln auf mein Gesicht, wenn ich an der Startlinie stehe. Hier in Sanremo auf dem Podium zu stehen, ist etwas ganz Besonderes.
Natürlich waren sie [die Attacken am Poggio] hart. Aber ich glaube, sie waren nicht so stark, wie wir alle dachten. Das kam mir entgegen. Wir sind unser Rennen gefahren und haben ein Podium geholt, also können wir zufrieden sein.
Tadej Pogačar (UAE Team Emirates), Drittplatzierter bei Mailand-Sanremo 2024
„Dieses Podium ist eines der schönsten, das ich mir vorstellen kann. Michael und Jasper sind gute Freunde. deshalb bin ich sehr glücklich, dass ich mit ihnen auf dem Podium stehen kann. Ich hatte wirklich gute Beine und hatte das Gefühl, dass ich hätte gewinnen können. Aber hier will jeder gewinnen, also kann ich mit meinem Podium zufrieden sein. Das Team hat einen wirklich guten Job gemacht, fast perfekt würde ich sagen, auf der Cipressa und dem Poggio. Am Schlussanstieg konnte ich mich nicht absetzen so sehr ich mich auch bemühte. Also habe ich mein Glück im Sprint versucht. Wir werden in Zukunft wiederkommen und um den Sieg kämpfen.“
Mads Pedersen (Lidl-Trek), Platz vier bei Mailand-Sanremo 2024
„Ich bin zufrieden mit der Art und Weise, wie wir als Team gefahren sind. Aber es tut mir leid, dass ich keinen besseren Sprint hingelegt habe und nicht wenigstens auf dem Podium gelandet bin. An einem Tag wie heute hätte ich mit der Art und Weise, wie wir gefahren sind und mit der Hilfe von Jasper (Stuyven) im Finale zumindest auf dem Podium stehen sollen. Deshalb ist es für mich umso enttäuschender, dass ich es nicht geschafft habe.“
Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck), Rang 10 bei Mailand-Sanremo 2024
„Ich denke, jeder hat ein sehr schnelles Rennen an der Cipressa erwartet. Aber UAE war nicht wirklich gut organisiert. So war es nicht super super hart. Am Poggio habe ich alles richtig gemacht und war dort, wo ich sein wollte.
Ich wäre gerne mit Tadej Pogacar ins Ziel gefahren Ich hatte nicht erwartet, dass er am Ende des Anstiegs noch einen Vorsprung herausholen würde. So musste ich noch einmal reagieren. Das war schmerzhaft. Ich hatte natürlich gehofft, mit ihm ins Ziel zu kommen, aber die Beine waren auch nicht mehr richtig frisch. Ich musste sehr tief vorgehen, um zu ihm zurückzukommen.
Den Poggio runter sagte mir Jasper, dass er gute Beine hat. Also wusste ich, was ich zu tun habe. Ich hätte selbst sprinten können, aber wenn er sagt, dass er gute Beine hat, dann glaube ich ihm. Und er hat es bewiesen. Wir sind ehrlich zueinander.
Im Endeffekt ist es sehr schön. Natürlich würde ich lieber selbst gewinnen, aber ich kann das genießen. Wir haben uns schon gegenseitig sehr geholfen. Wir können wirklich sehr, sehr stolz darauf sein, dass wir mit dem Team San Remo zweimal gewonnen haben.
Ich hoffe, dass ich mich in den kommenden Wochen etwas verbessern werde. Ich hatte nicht erwartet, so gut zu sein wie letztes Jahr. Aber mir ging es heute auf jeden Fall gut.“
Fotos: Photonews.be