Erfolgsgeschichte(n): Mathieu van der Poel bei der Flandern-Rundfahrt
Die Flandern-Rundfahrt war das allererste Monument, an dem Mathieu van der Poel überhaupt teilgenommen hat. Sein Debüt gab er dort 2019. Bei seinen bislang vier Starts war der Alpecin-Deceuninck-Profi immer unter den Top Fünf platziert, zwei Mal davon sogar ganz oben auf dem Siegerpodest. Hier eine Auflistung seiner Ergebnisse bei der Ronde van Vlaanderen.
2019: Trotz Sturz bei der Premiere auf Platz vier
Bei seiner Premiere im Jahre 2019 landete der Niederländer – damals im Trikot des Teams Corendon-Circus – auf Rang vier. Nachdem er wenige Tage zuvor bereits Dwaars Door Vlaanderen gewonnen hatte, zeigte er auch bei seinem Ronde-Debüt eine herausragende Leistung. Selbst ein Sturz rund 60 Kilometer vor dem Ziel, bei der Anfahrt zur Schlüsselstelle Oude Kwaremont, konnte den damals 24-Jährigen nicht aufhalten. Nach dem Radwechsel „pflügte“ er regelrecht zurück zur Spitzengruppe. Wer weiß, was damals schon möglich gewesen wäre.
2020: Corona-verspätet Sieg im Duell gegen Wout van Aert
Coronabedingt wurde in der Saison 2020 die Flandern-Rundfahrt erst im Herbst ausgetragen. Mathieu van der Poel setzte sich zusammen mit dem damaligen Weltmeister Julian Alaphilippe und Wout van Aert von den anderen Fahrern ab. Rund 35 Kilometer vor dem Ziel kollidierte Alaphilippe mit einem Motorrad und musste das Rennen aufgeben, so dass es zum Duell der beiden Erzrivalen kam. Auf der Zielgeraden in Oudenaarde war van der Poel im Sprint der Stärkere und holte sich seinen ersten Sieg bei der Ronde.
2021: Knapp im Sprint Kasper Asgreen knapp unterlegen
Ein Jahr nach dem ersten Triumph kam es wieder zum Sprint-Duell auf der Zielgeraden. Dieses Mal hatte aber Mathieu van der Poel das Nachsehen gegen Kasper Asgreen. Der Däne war im Sprint nach über 250 Kilometern cleverer und spritziger. Um in diese Position zu kommen, hatte Asgreen 25 Kilometer zuvor eine Vorentscheidung erzwungen. Bei seiner Attacke konnte nur Mathieu van der Poel und Wout van Aert folgen. Van der Poel griff dann seinerseits am Oude Kwaremont an, konnte sich leicht absetzen, doch Asgreen konnte die Lücke schließen und die beiden fuhren als Duo Richtung Ziel.
2022: Zweiter Sieg bei der Ronde van Vlaanderen
2022 legte Mathieu van der Poel sein Meisterstück bei der Flandern-Rundfahrt ab. Nicht, weil er gewann, sondern in der Weise, wie er es tat: taktisch clever und abgezockt. Denn der große Initiator und Motor des Rennens war Tadej Pogacar. Er beschleunigte und verkleinerte die Spitzengruppe zusehends, setzte am Paterberg, dem letzten Anstieg des Rennens, auch van der Poel unter Druck, so dass dieser, wie er selbst zugab, am Limit war. Doch der Alpecin-Deceuninck-Profi blieb dran und chauffierte Pogi in Richtung Ziellinie, da dieser die Führung „verweigerte“. Gerade in dem Moment, als von hinten ein Duo bestehend aus Valentin Madouas und Dylan van Baarle aufschloss, eröffnete van der Poel den Sprint und holte sich seinen zweiten Sieg bei diesem Monument.
Fotos: Photonews.be