Start Profi-Sport Erfolgsgeschichte(n): Mathieu van der Poel bei der Flandern-Rundfahrt

Erfolgsgeschichte(n): Mathieu van der Poel bei der Flandern-Rundfahrt

Übersicht

Die Flandern-Rundfahrt war das allererste Monument, an dem Mathieu van der Poel überhaupt teilgenommen hat. Sein Debüt gab er dort 2019. Bei seinen bislang sechs Teilnahmen war der Alpecin-Deceuninck-Profi immer unter den Top Fünf platziert, drei Mal davon sogar ganz oben auf dem Siegerpodest. Hier eine Auflistung seiner Ergebnisse bei der Ronde van Vlaanderen.

2024: Der dritte Triumph bei der Ronde van Vlaanderen

Mathieu van der Poel dominierte die Flandern-Rundfahrt 2024 mit einem beeindruckenden Solo und sicherte sich so seinen dritten Sieg bei der Ronde. Nach einem taktisch klugen Rennen setzte der Weltmeister am Koppenberg die entscheidende Attacke, ließ seine Konkurrenten stehen und fuhr die letzten 45 Kilometer alleine bis ins Ziel nach Oudenaarde.

Zuvor kontrollierte sein Team Alpecin-Deceuninck das Rennen, konterte Attacken und hielt van der Poel in einer guten Position. Am Oude Kwaremont griff er erstmals ernsthaft an, wurde jedoch noch von einer größeren Gruppe eingeholt. Erst am Koppenberg konnte er sich entscheidend absetzen. Während hinter ihm das Chaos ausbrach und viele Fahrer vom Rad mussten, meisterte er den rutschigen Anstieg souverän. „Ich wusste, dass der Koppenberg der richtige Moment war. Dort musste ich alles riskieren – und es hat funktioniert“, erklärte van der Poel nach dem Rennen.

Mit einem konstant hohen Tempo baute er seinen Vorsprung weiter aus, während die Verfolgergruppen immer wieder auseinanderfielen. Selbst am letzten Anstieg, dem Paterberg, verlor van der Poel keine Zeit auf seine Konkurrenten. „Die letzten zehn Kilometer waren unglaublich hart. Ich war völlig leer, habe einfach die Augen geschlossen und versucht, so schnell wie möglich ins Ziel zu kommen“, sagte er über die Schlussphase.

Mit über einer Minute Vorsprung sicherte er sich den Sieg und zog damit mit Radsportlegenden wie Tom Boonen und Fabian Cancellara gleich. „Die Flandern-Rundfahrt im Trikot des Weltmeisters zu gewinnen, ist ein wahrgewordener Traum“, strahlte er im Ziel. Trotz totaler Erschöpfung kämpfte er sich durch und krönte seine Leistung mit einem historischen dritten Triumph. „Es ist eines der härtesten Rennen, das ich je gefahren bin. Ich bin im Moment wirklich, wirklich am Arsch“, gab er ehrlich zu.

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2023: Nur von Tadej Pogacar geschlagen

Mathieu van der Poel zeigte bei der Flandern-Rundfahrt 2023 eine starke Leistung und kämpfte bis zum Schluss um den Sieg. Nachdem er früh im Rennen aufmerksam in der Verfolgergruppe agierte, musste er sich bei der letzten Überfahrt des Oude Kwaremont Tadej Pogacar  nach dessen Attacke nicht mehr folgen. Zuvor hatte van der Poel selbst am Kruisberg attackiert und das Rennen mitgestaltet, doch Pogacar erwies sich als der stärkere Fahrer.

Am letzten Anstieg, dem Paterberg, hatte Pogacar bereits einen Vorsprung von rund 15 Sekunden. Van der Poel versuchte auf den letzten Kilometern noch einmal alles, doch der Abstand blieb konstant. Er überquerte die Ziellinie schließlich als Zweiter, 16 Sekunden hinter dem Solosieger Pogacar. Trotz der Niederlage zeigte er sich zufrieden mit seiner Leistung und betonte, dass er selten so stark gefahren sei.

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2022: Zweiter Sieg bei der Ronde van Vlaanderen

2022 legte Mathieu van der Poel sein Meisterstück bei der Flandern-Rundfahrt ab. Nicht, weil er gewann, sondern in der Weise, wie er es tat: taktisch clever und abgezockt. Denn der große Initiator und Motor des Rennens war Tadej Pogacar. Er beschleunigte und verkleinerte die Spitzengruppe zusehends, setzte am Paterberg, dem letzten Anstieg des Rennens, auch van der Poel unter Druck, so dass dieser, wie er selbst zugab, am Limit war. Doch der Alpecin-Deceuninck-Profi blieb dran und chauffierte Pogi in Richtung Ziellinie, da dieser die Führung „verweigerte“. Gerade in dem Moment, als von hinten ein Duo bestehend aus Valentin Madouas und Dylan van Baarle aufschloss, eröffnete van der Poel den Sprint und holte sich seinen zweiten Sieg bei diesem Monument.

2021: Knapp im Sprint Kasper Asgreen knapp unterlegen

Ein Jahr nach dem ersten Triumph kam es wieder zum Sprint-Duell auf der Zielgeraden. Dieses Mal hatte aber Mathieu van der Poel das Nachsehen gegen Kasper Asgreen. Der Däne war im Sprint nach über 250 Kilometern cleverer und spritziger. Um in diese Position zu kommen, hatte Asgreen 25 Kilometer zuvor eine Vorentscheidung erzwungen. Bei seiner Attacke konnte nur Mathieu van der Poel und Wout van Aert folgen. Van der Poel griff dann seinerseits am Oude Kwaremont an, konnte sich leicht absetzen, doch Asgreen konnte die Lücke schließen und die beiden fuhren als Duo Richtung Ziel.

2020: Corona-verspätet Sieg im Duell gegen Wout van Aert

Coronabedingt wurde in der Saison 2020 die Flandern-Rundfahrt erst im Herbst ausgetragen. Mathieu van der Poel setzte sich zusammen mit dem damaligen Weltmeister Julian Alaphilippe und Wout van Aert von den anderen Fahrern ab. Rund 35 Kilometer vor dem Ziel kollidierte Alaphilippe mit einem Motorrad und musste das Rennen aufgeben, so dass es zum Duell der beiden Erzrivalen kam. Auf der Zielgeraden in Oudenaarde war van der Poel im Sprint der Stärkere und holte sich seinen ersten Sieg bei der Ronde.

2019: Trotz Sturz bei der Premiere auf Platz vier

Bei seiner Premiere im Jahre 2019 landete der Niederländer – damals im Trikot des Teams Corendon-Circus – auf Rang vier. Nachdem er wenige Tage zuvor bereits Dwaars Door Vlaanderen gewonnen hatte, zeigte er auch bei seinem Ronde-Debüt eine herausragende Leistung. Selbst ein Sturz rund 60 Kilometer vor dem Ziel, bei der Anfahrt zur Schlüsselstelle Oude Kwaremont, konnte den damals 24-Jährigen nicht aufhalten. Nach dem Radwechsel „pflügte“ er regelrecht zurück zur Spitzengruppe. Wer weiß, was damals schon möglich gewesen wäre.

Webseite des Veranstalters

Fotos: Photonews.be