Plantur-Pura mit Top 15-Platzierung bei Strade Bianche

06.03.2022

Beim Sieg von Lotte Kopecky (Team SD Worx) belegte Yara Kastelijn aus dem Team Plantur-Pura einen hervorragenden 15. Platz. Inmitten der gesamten Weltelite fuhr die 24 Jahre alte Niederländerin bei dem ersten WorldTour-Event der Saison ein starkes und beherztes Rennen – genauso wie Ihre Teamkolleginnen, die sie bei dem Parforceritt über die weißen Schotterstraßen perfekt unterstützen.

Yara Kastelijn war lange mit den Favoritinnen des Rennens in einer Gruppe – immer gut positioniert und laciert durch ihre Mannschaftskolleginnen. Sie verlor erst am letzten Gravelsektor rund 12 Kilometer vor dem Ziel hoch zum Le Tolfe den Anschluss zur Spitze. Sie versuchte zwar noch zusammen mit Floortje Mackaij (Team DSM) Anschluss zu schaffen, aber vergeblich, da die Gruppe vorne mit vielen SD Works-Fahrerinnen ihre Überlegenheit ausspielte und Tempo machte.

„Strade Bianche ist eines der schwersten Klassiker im Frauenradsport. Wir können mit dem 15. Platz von Yara in diesem Feld und dieser schweren Zielankunft sehr zufrieden sein. Hier überlebe nur die Stärksten. Für mich war es wirklich erstaunlich zu sehen, wie Yara in ihrem ersten Saisonrennen mit den besten Frauen der Welt gefinisht hat. Aber nicht nur mit Yara bin ich sehr zufrieden, sondern auch mit der Leistung des Teams – beim ersten WorldTour-Rennen der Saison “ sagte die Sportliche Leiterin Heidi Van De Vijver.

Zur Strategie befragt sagte sie. „Wir hatten natürlich einen Plan. Zuerst wollten wir Julie Van de Velde in die Fluchtgruppe schicken. Da gehört immer etwas Glück dazu, aber es gelang. Später in Sektor zwei waren Laura (Süßemilch) und Ronja (Eibl) da und konnten unterstützen. In Sektor drei hatten wir alle Fahrerinnen dabei.  Als die erste Gruppe den längsten Sektor erreichte, hatten wir Sanne (Cant) und Julie noch bei Yara. Zwischenzeitlich waren Laura und Ronja aus der Gruppe herausgefallen. Aber sie waren wirklich großartig, wie sie Yara unterstützt haben. Und im Finale hatten wir dann immer noch Sanne, die lange bei Yara geblieben ist“, so die Sportliche Leiterin des Plantur-Pura-Teams.

„Schon beim Recon, als wir über die Gravelsektoren gefahren sind, hat das richtig Spaß gemacht. Und wir sind auch als Team zusammengewachsen in den letzten Tagen vor dem Rennen. Das ist für mich auch ganz ganz wichtig. Denn ich mag es einfach, wenn die Atmosphäre gut und locker ist. Dann kann ich auch meine beste Leistung abrufen und Rennen auf höchstem Niveau fahren. Und heute war solch ein Tag. Ich hatte gar nicht so viel erwartet, da es das erste Rennen für mich in dieser Saison war. Ich bin überglücklich meine Saison so zu starten, aber ich bin natürlich nach solch einem Tag auch hungrig auf mehr – auf Top Ten-Platzierungen in den nächsten Rennen“, sagte eine erschöpfte aber überglückliche Yara Kastelijn im Ziel.

„Im Fernsehen sieht der letzte Gravelsektor, so leicht aus aber, aber der war so steil. Das kann man sich gar nicht vorstellen, wenn man nicht selbst hochgefahren ist.

„Es ist wichtig, in die Schotterabschnitte als eine der ersten reinzufahren – und das ist uns speziell beim längsten Abschnitt über 9,5 Kilometer gelungen.

Wir waren da noch zu dritt und das war extrem wichtig. Laura hat vorher schon ein Wahnsinn guten Job gemacht und mich immer gut in Position gehalten. Susanne war dann gegen Ende des Rennens bei mir und hat mich auch immer wieder gepusht. Die letzten 15 Kilometer waren brutal hart. Ich war dort meistens hinten in der Gruppe, da ich mittlerweile schon so müde und erschöpft war“, so Yara Kastelijn.

Unvergesslich wird ihr das Rennen aber auch aus einem anderen Grund bleiben: „Der letzte Anstieg hoch zum Ziel nach Siena, durch die kleine schmale Gasse, war unglaublich. Dort standen so viele Menschen, die uns angefeuert haben. Diese eine tolle Atmosphäre werde ich nie vergessen.“ Als verdienten Lohn freute sich die Niederländerin dann auf eine Pizza.

Fotos: La Presse, Photonews.be