Mathieu van der Poel gewinnt Mailand-Sanremo
Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) holte sich bei der 114. Auflage von Milano-Sanremo den Sieg. Für den niederländische Rad-Profi ist es damit schon der dritte Sieg bei einem Monument – nach seinen beiden Erfolgen bei der Flandern-Rundfahrt 2020 und 2022.
Van der Poel erreichte das Ziel auf der Via Roma in Sanremo als Solist, nachdem er eine späte Attacke am Schlussanstieg Poggio setzte. Mit 15 Sekunden Rückstand wurde Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) Zweiter. Rang drei belegte Wout Van Aert (Jumbo-Visma. Der große Favorit – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) wurde zeitgleich Vierter. Als Fünfter komplettierte Søren Kragh Andersen das tolle Ergebnis für Alpecin-Deceuninck.
Mathieu van der Poel über seine Strategie bei Mailand-Sanremo
Sekunden nach dem Zieleinlauf sagte Mathieu Van der Poel: „Dies ist ein Rennen, das ich unbedingt gewinnen wollte. Ich bin wirklich glücklich, dass mir das heute gelungen ist. Ich habe mich, nachdem ich das Training nach der Cyclocross-WM begonnen habe, darauf voll fokussiert. Es ist ein besonderer Sieg in einem besonderen Rennen. Es ist so schwierig, hier zu gewinnen. Ich habe mich bei Tirreno-Adriatico nicht versteckt, ich war einfach nicht auf meinem besten Niveau. Wir hatten eine tolle Trainingswoche mit dem ganzen Team, sie haben einen großartigen Job für mich gemacht. Es ist fantastisch, wir werden sicher feiern.“
Auf seine Attacke am Poggio angesprochen sagte er: „Ich hätte mir kein besseres Szenarios vorstellen können, als das, dass dann eingetroffen ist. Der Anstieg zur Cipressa war wegen des Windes leichter als erwartet. Deshalb habe ich dem Team gesagt, dass die Positionierung am Anfang des Poggio entscheidend sein würde. Meine Teamkollegen Quinten Hermans und Søren Kragh Andersen haben einen guten Job gemacht und mich an der Spitze gehalten.
Mein Plan war es, auf dem Poggio etwas früher zu attackieren, aber nachdem ich einen Vorsprung herausgefahren hatte, beschloss ich, in der Abfahrt kein Risiko einzugehen. Ich bin mit 80% meiner Möglichkeiten gefahren. Wäre ich gestürzt, hätte ich mir das nicht verziehen, aber wenn ich eingeholt worden wäre, hätte ich immer noch um den Sieg sprinten können. Wahrscheinlich bin ich bei meinen ersten drei Teilnahmen an Mailand-Sanremo zu defensiv gefahren. Es ist das am leichtesten zu fahrende Monument, aber das am schwierigsten zu gewinnende. Dass ich es jetzt, 62 Jahre nach meinem Großvater, gewonnen habe, macht mich stolz und glücklich.“
Mailand-Sanremo 2023: Entscheidung am Poggio
Die Entscheidung im Rennen, das lange Zeit von einer neun Mann starken Ausreißergruppe geprägt war, fiel erst am Poggio – dem letzten Anstieg von Mailand-Sanremo nur wenige Kilometer vor dem Ziel.
Rund 8 Kilometer vor dem Ziel übernahm Tim Wellens (UAE Team Emirates) die Spitze und machte das Tempo für seinen Kapitän Tadej Pogacar. Durch das Tempodiktat des Belgiers riss das Peloton auseinander. Neben Pogacar und Van der Poel befanden sich in der Gruppe Ganna, van Aert sowie Søren Kragh Andersen, Mads Pedersen (Trek–Segafredo) und Vorjahressieger Matej Mohorič (Bahrain–Victorious).
6,6 Kilometer vor dem Ziel attackierte dann Tadej Pogacar. Nur Ganna, van Aert und van der Poel konnten dem Slowenen folgen. Dahinter mit einigen Sekunden Abstand ein Trio – bestehend aus Søren Kragh Andersen, Mads Pedersen und Matej Mohorič .
Wenige hundert Meter unterhalb des Poggio beschleunigte dann van der Poel unwiderstehlich. Er ging mit nur wenigen Sekunden Vorsprung vor den drei Verfolgern in die Abfahrt nach Sanremo. Obwohl die seine Verfolger immer in Sichtweite waren, konnten sie den Niederländer nicht einholen. Seinen Vorsprung konnte er im unteren Teil der Abfahrt sowie im flacheren Teil in Richtung Ziel ausbauen.
Video: Der letzte Kilometer von Mailand-Sanremo 2023
Ergebnisliste des Veranstalters
Fotos: LaPresse / RCS Sport