Mathieu van der Poel gewinnt Frühjahrsklassiker E3 Saxo Classic
Nach einem 40 Kilometer langen Solo siegte der Straßenweltmeister aus dem Team Alpecin-Deceuninck bei der „kleinen Flandern-Rundfahrt „. So wird der Frühjahrsklassiker E3 Saxo Classic auch bezeichnet. Mathieu van der Poel setzte sich am Paterberg ab und hatte im Ziel in Harelbeke nach 207,6 Kilometern einen Vorsprung von 1:31 Minuten auf den Zweitplatzierten Jasper Stuyven (Lidl-Tek). Stuyven schlug im Sprint Wout van Aert (Team Visma | Lease a Bike), der lange Zeit der einzige Verflger von van der Poel war.
Für Mathieu van der Poel war es im zweiten Rennen der Saison der erste Sieg. Für sein Team Alpecin-Deceuninck war es bereits der fünfte Saisonerfolg.
So verliefen die E3 Saxo Classic
Die erste Rennstunde hatte ein rasendes Stundenmittel von über 51 km/h und eine Ausreißergruppe kam nicht zustande. Nach rund 60 Kilometern setzten sich Emil Herzog (BORA-hansgrohe), Lorenzo Milesi (Team Movistar) und Jannik Steimle (Q36.5 Pro Cycling) ab. Ihnen folgten mit Niklas Märkl (dsm-firmenich PostNL), Mathis Le Berre (Arkéa-B&B Hotels), Jelle Vermoote (Bingoal WB), Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility), Ivo Oliveira (UAE Team Emirates), Rémi Cavagna (Team Movistar) und Sander De Pestel (Decathlon AG2R) sieben weitere Fahrer. Die zehnköpfige Ausreißergruppe hatte zeitweise knapp fünf Minuten, ehe die großen Teams dahinter so richtig die Verfolgung aufnahmen.
80 Kilometer vor Ziel sank der Rückstand des Feldes unter dem Tempodiktat von Lidl-Trek unter drei Minuten.
Am Taaienberg attackierte Mathieu van der Poel das erste Mal und setzt sich ab. Dahinter ein Trio aus Wout van Aert, Mads Pedersen und Jasper Stuyven. Doch kurze Zeit später lief wieder alles zusammen. In der Folge gab es immer wieder kleinere Attacken, die aber nicht erfolgreich waren.
Am Stationberg – 58 Kilometer vor Ziel – griff erneut Weltmeister van der Poel an. Nur Wout van Aert konnte folgen. In der Folge zum Paterberg wurde die Ausreißer Mann um Mann eingeholt. Doch das Duo van Aert und van der Poel konnte sich nicht entscheidend von den anderen Favoriten absetzen.
Vor der Kombination Petersberg und Oude Kwaremont konnte sich Oier Lazkano (Movstar) absetzen. Doch die Verfolger kamen näher. Am Einstieg des Paterberg attackierte Mathieu van der Poel. Just in diesem Moment stürzte nur wenige Positionen dahinter Wout van Aert. Dieser konnte aber gleich wieder weiterfahren. Van der Poel stürmte den Paterberg als Erster hinauf und konnte eine Lücke reißen.
Am Oude Kwaremont versuchte dann Wout van Aert mit einer Attacke aus der Verfolgergruppe heraus die Lücke zum Weltmeister zu schließen. Nach dem Kwaremont lag er alleine fahrend 25 Sekunden hinter Van der Poel und machte anfänglich schnell Boden gut.
30 Kilometer vor Ziel dann folgende Rennsituation: In Führung Mathieu van der Poel, dahinter mit einem Rückstand von 14 Sekunden Wout van Aert. Mit 48 Sekunden Rückstand auf den Führenden eine fünfköpfige Verfolgergruppe mit Matteo Jorgenson (Team Visma | Lease a Bike), Biniam Girmay (Intermarché – Wanty), Tim Wellens (UAE Team Emirates), Jhonatan Narváez (Ineos Grenadiers) und Jasper Stuyven (Lidl-Trek).
Vor der allerletzten Helling, dem Tiegemberg hatte van der Poel seinen Vorsprung auf van Aert allerdings auf über 30 Sekunden ausgebaut und fuhr dem Sieg entgegen.
Van Aert wurde in der Folge langsamer und wurde rund sechs Kilometer vor dem Ziel von Jasper Stuyven eingeholt. Im Sprint verwies Stuyven dann van Aert auf Rang drei.
Sieger Mathieu van der Poel über das Rennen
„Der E3-Preis stand noch nicht auf meiner Siegerliste, daher bin ich sehr zufrieden. Mit der Art und Weise, wie ich gewonnen habe, kann ich nur zufrieden sein. Das Team hat wieder einmal einen fantastischen Job gemacht. Wir haben versucht, das Rennen am Traaiberg zu eröffnen, als es noch eine recht große Gruppe war. Dann habe ich meine Momente gewählt, um das Rennen hart zu machen. Ich weiß nicht, was am Paterberg passiert ist, ich habe nur gehört, dass sie dort gestürzt sind. Vom Pater war es noch ein langer Weg bis ins Ziel. Ich dachte, Wout van Aert würde zurückkommen, aber ich fuhr einfach weiter mit der Wattzahl, die ich fahren konnte. Dann hatte ich zum Glück die Oberhand“, sagte van der Poel im Siegerinterview.
Fotos: Photonews.be