„Das Knie hält!“ Interview mit Mathieu van der Poel zum verspäteten Saisonstart
Verspätet steigt Weltmeister Mathieu van der Poel aus dem Team Alpecin-Fenix am zweiten Weihnachtsfeiertag in die Cyclocross-Saison ein. Ursprünglich wollte er schon beim Doppel-Weltcup-Wochenende am 18. und 19. Dezember 2022 im niederländischen Rucphen und im belgischen Namur antreten. Allerdings vermasselte ein Trainingssturz diese Starts. Im Interview sprach er über die Verletzung, seine Form und seinen Kontrahenten Wout van Aert.
„Ich habe nicht einmal richtig trainiert. Sondern nur mit einem Freund durch den Wald gecruist und habe unerwartet die Kontrolle über mein Vorderrad an einer schlüpfrigen Passage verloren. Sofort fühlte ich, dass es nicht nur ein Kratzer am Knie war“, erklärte er.
„Im Anschluss daran, bin ich vier Tage kein Rad gefahren und als ich wieder ins Training eingestiegen bin, begannen nach zwei Tagen die Schmerzen im Knie. Ich habe dann erneut fünf, sechs Tage pausiert“, so der vierfache Cyclocross-Weltmeister. Aufgrund der Verletzung musste der Team Alpecin-Fenix-Profi seine Reise ins Teamtrainingslager nach Spanien genauso verschieben wie den Start in den Worldcup.
Längere Trainingspause nach Knieverletzung für Mathieu van der Poel
„Der Sturz und die Folgen haben mich gut 12 Tage Vorbereitungszeit gekostet. Aber ich hatte zuallererst befürchtet, dass die gesamte Cross-Saison für mich gelaufen war, noch ehe sie angefangen hatte. Aber jetzt bin ich seit ein paar Wochen wieder auf dem Rad und das Knie hält gut. Es ist also in Ordnung“, sagte van der Poel auf einer Pressekonferenz.
Wout van Aert ist für Mathieu van der Poel der Favorit
Am zweiten Weihnachtsfeiertag wird er dann sein Debüt in dieser Saison geben und trifft auf einen unglaublich stark fahrenden Wout van Aert. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich schon wieder das Niveau habe. Vielleicht kann ich um den Sieg mitkämpfen. Ich weiß nicht, ob ich schon solche Beine habe, um ihm zu folgen, aber ich sollte in der Lage sein, in der Gruppe dahinter zu sein. Hoffentlich kann ich mich auch selbst ein wenig überraschen.“
Van Aert errang drei überlegene Siegen in drei Rennen und scheint in Top-Form zu sein. „Wout ist in wirklich guter Form. Ich hatte erwartet, dass er sofort gewinnt. Aber nicht so beeindruckend, wie er es dann gemacht hat,“ sagte van der Poel anerkennend über seinen langjährigen Rivalen.
Angesprochen auf die vom ihm favorisierten Parcours wünscht sich van der Poel Kurse, bei denen das Rad gut läuft. „Die unterschiedlichen Kurse wie in Val die Sole oder jetzt zuletzt in Namur mit vielen Laufpassagen durch den Matsch machen diesen Sport aus. Aber mir persönlich liegen flüssig zu fahrende Kurse besser,“ sagte er abschließend.
Fotos: Photonews.be