Giro-Tagebuch von Tobias Bayer: Auf Etappe 13 im Sprint mitgemischt

Team Alpecin-Fenix-Profi Tobias Bayer führt während des Giro d’Italia 2022 ein Tagebuch auf Alpecin Cycling. Dieses Mal schreibt der 22-jährige Österreicher darüber, warum er am Ende der 13. Etappe auf Rang zehn über die Linie fuhr.

„Das war heute auf der 13. Etappe ein heißer Tag – gleich in mehrfacher Hinsicht. Brutale Außentemperaturen und dann die finalen 90 Kilometer mit 56 km/h Durchschnitt „full speed“, damit die Sprinter-Teams die Ausreißer noch einholen und es zum Sprint-Finale kommt.

Unsere Taktik war, uns zu Beginn erstmal aus allem rauszuhalten und die Sprintteams ihre Arbeit machen zu lassen. Schließlich sind noch viele endschnelle Fahrer im Rennen und es war eine der letzte Chance für sie bei diesem Giro. Und die wollten sie ja auch nutzen.

Wenn alles wieder zusammenläuft, sollten wir für Mathieu den Sprint vorbereiten. Doch er fühlte sich heute nicht hundertprozentig fit und so switchten wir den Plan etwas. Statt Mathieu konnten Dries und ich etwas probieren.

Aufgrund der rasenden Aufholjagd gab es einen Split im Peloton, so dass nur noch Mathieu, Dries und ich vorne fuhren. Als Dries dann am letzten Kilometer bei mir am Rad war, entschied ich mich für Dries den Lead-out fahren. Lieber einer der auf Ergebnis fährt anstatt zwei, die sich am Ende im schlimmsten Fall noch behindern. Die letzten 2 Kilometer gingen leicht bergauf und Groupama-FDJ fuhr ein echt starkes Leadout, wodurch dahinter alles in Einerreihe aufgefädelt war. Ich fuhr Dries nach vorne in eine bessere Position, bevor die Sprinter loslegten, zog dann selber einfach noch weiter durch nachdem Dries seinen Sprint startete. Am Ende wurde er Siebter und ich bin durch den ‚Schwung‘ als Zehnter noch über die Ziellinie gerollt.

Wenn ich aufs Profil schaue, wird die 14. Etappe mit dem Klassiker-Runden und dem Aufstieg zur Superga in Turin wohl nicht so geschmeidig …“

Fotos: Photonews.be