Giro d’Italia 2023: Roglic gewinnt Zeitfahren und übernimmt Rosa Trikot
Primož Roglič (Jumbo-Visma) hat die 20. Etappe des Giro d’Italia, ein 18,6 km langes Bergzeitfahren, gewonnen. Durch diesen Sieg am Monte Lussari übernahm er einen Tag vor Ende der Rundfahrt das Rosa Trikot von Geraint Thomas (Ineos Grenadiers). Thomas wurde bei diesem Kampf gegen die Uhr mit 40 Sekunden Rückstand Zweiter. Auf Rang drei sowohl bei der Etappe – mit 42 Sekunden Rückstand auf Sieger Roglic – als auch im Gesamtklassement platzierte sich Joao Almeida (UAE Team Emirates).
In der Pressekonferenz sagte der Etappensieger und der neue Träger des Maglia Rosa Primož Roglič:: „Fünf Tage nach meinem zweiten Sturz beim Giro hatte ich immer noch ein wenig zu kämpfen, aber ich habe weitergekämpft. Ich habe immer noch Schmerzen, aber heute hatte ich die Beine für einen Sieg und es lief gut. Ich habe es dank des Publikums geschafft. Die Unterstützung all dieser Leute werde ich nie vergessen. Meine Kette ist runtergefallen, aber ich habe sie wieder aufgelegt und konnte mich ein wenig ausruhen. Ich musste neu begonnen. Offensichtlich hatte ich genug Energie, um weiterzufahren, und ich hatte Glück, dass jemand da war, der mich anschieben konnte, denn es war so steil. Ich hatte eine Gänsehaut und Tränen in den Augen, als ich all diese Leute sah, die mich anfeuerten. Das Ergebnis hat mich nicht so sehr interessiert. Ich bin unglaublich stolz darauf, die Fahrerin zu sein, für die sie hierher gekommen sind.“
So verlief die 20. Etappe des Giro d’Italia
Von Beginn an war Primož Roglič der Stärkste aller startenden Fahrer. Zwar lagen die ersten Drei in der Gesamtwertung bei der ersten Zwischenzeit nach dem 10,8 Kilometer langen Flachstück nur vier Sekunden auseinander.
Aber am Berg drehte der Slowene unter dem Jubel vieler seiner Landsleute auf. Bei der zweiten Zwischenzeit bei Kilometer 14,3 hatte er schon 16 Sekunden Vorsprung au den Geraint Thomas, der im Rosa Trikot fuhr. Danach baute er den Vorsprung bis ins Ziel auf 40 Sekunden aus.
Selbst von einem Kettenabwurf in einem der steilsten Abschnitte ließ sich Roglic nicht aus dm Konzept bringen, legte die Kette selbst wieder auf und fuhr völlig unbeirrt mit kleiner Übersetzung und hoher Kadenz dem Ziel, dem Etappensieg sowie Rosa Trikot entgegen.
Da es auf der 21. Etappe wohl zu einem Massensprint kommen wird, sind keine Verschiebungen in der Gesamtwertung auf den vorderen Plätzen zu erwarten und Primož Roglič steht vor einem seiner größten Triumphe – den Sieg beim Giro d’Italia.
Fotos: La Presse / RCS Sport