Giro d’Italia 2023: Ausreißer Buitrago gewinnt Königsetappe in den Dolomiten
Santiago Buitrago aus dem Bahrain-Victorious hat die 19. Etappe des Giro d‘Italia von Longarone zur Bergankunft Tre Cime di Lavaredo über 183 Kilometer gewonnen. Zweiter wurde mit 51 Sekunden Rückstand der Australier Derek Gee (Israel-Premier Tech). Dahinter kam Magnus Cort (EF Education-EasyPost) auf Rang drei (+1:26). Alle drei waren Teil einer großen Ausreißergruppe, die sich im ersten Renndrittel gebildet hatte.
„Das ist ein epischer Sieg an einem perfekten Tag. Ich bin sehr glücklich, denn ich habe so hart gekämpft, um in die Ausreißergruppe zu kommen. Vor diesem Publikum zu gewinnen, ist etwas Besonderes. Es war ein guter Giro für unser Team, mit zwei Etappensiegen. Ich bin sehr glücklich“, sagte der Etappensieger Santiago Buitrago.
Zeitgleich mit dem Dänen Cort überfuhr Primoz Roglič (Jumbo-Visma) die Ziellinie: Geraint Thomas (INEOS Grenadier) folgte drei Sekunden dahinter. João Almeida (UAE Team Emirates) erreichte mit 23 Sekunden auf Roglic das Ziel.
Auf den ersten drei Plätzen in der Gesamtwertung änderte sich nichts. Es führt weiter Thomas vor Roglic (+ 0:26) und Almeida (+0:59).
„Ich glaube, es war ein schwieriger Tag, vor allem wegen der Höhe. Ich habe es auf dem letzten Kilometer versucht, aber Roglic kam gut zurück und ich habe auf der Strecke ein paar Sekunden verloren.“, sagte Geraint Thomas, wenige Minuten nach dem Zieleinlauf.
So verlief die 19. Etappe des Giro d’Italia
Es dauerte lange bis sich eine echte Fluchtgruppe bildete, die man auch ziehen ließ. Die Teams Jumbo-Visma und auch UAE Team Emirates waren zu Beginn der Etappe sehr aufmerksam, wenn sich größerer Fahrergruppen vom Peloton lösen wollten.
Die Ausreißer des Tages
Ein Duo bestehend aus Larry Warbasse (AG2R Citroën Team) und Veljko Stojnic (Team Corratec-Selle Italia) konnte sich zwar nach rund 10 Kilometern leicht absetzen, blieb aller lange Zeit in Sichtweise des rasenden Feldes.
Später schafften noch Alex Baudin (AG2R Citroën Team) und Derek Gee (Israel-Premier Tech) den Sprung zu dem Duo nach vorne. Etwas später füllte auch noch Magnus Cort (EF Education-EasyPost) die Ausreißergruppe auf.
Im Verlauf der nächsten Kilometer stießen auch Stefano Oldani (Alpecin-Deceuninck), Santiago Buitrago (Bahrain Victorious), Nicolas Prodhomme (AG2R Citroën), Vadim Pronskiy (Astana Qazaqstan), Patrick Konrad (BORA-hansgrohe), Davide Gabburo (Green Project-Bardiani CSF Faizanè)), Veljko Stojnic (Corratec), Michael Hepburn (Jayco-AlUla), Mattia Bais (EOLO-Kometa), José Joaquin Rojas und Carlos Verona (beide Movistar).
Am Passo Campolongo, dem ersten kategorisierten Anstieg, hatten die Ausreißer über fünfeinhalb Minuten Vorsprung auf das Hauptfeld, das vom Team INEOS-Grenadier angeführt wurde.
Am Passo Falzarego verkleinert sich die Ausreißergruppe. Stojnic ist der erste, der reißen lasen muss. An der Passhöhe hatte Feld mittlerweile einen Rückstand von 8 Minuten.
Am Anstieg zum ersten 2000er des Tages zog INEOS Grenadiers das Tempo an. Nicht nur der Rückstand schrumpfte, auch das Peloton verkleinerte sich schon in auf den ersten Kilometern des Kategorie-1-Anstiegs.
Auch an der Spitze des Rennens tat sich was. Es gab die ersten Attacken: Verona, Gee und Buitrago konnten sich leicht absetzen. Es folgten Cort sowie Hepburn. Dahinter zerfiel die Gruppe und nur eine fünf Mann starkes Grüppchen überquerte den Giau.
Auf der Abfahrt lief aber vieles wieder zusammen, so dass diese 11 Fahrer den Anstieg Tre Croci zusammen in Angriff nahmen: Stefano Oldani, Santiago Buitrago, Nicolas Prodhomme, Larry Warbasse, Vadim Pronskiy , Patrick Konrad, Davide Gabburo, Derek Gee, Magnus Cort, Michael Hepburn, Carlos Verona.
Am Anstieg konnten sich bei einsetzendem Regen Gee, Buitrago und Cort sowie Hepburn absetzen. Im Feld kontrollierte weiterhin INEOS Grenadier.
Am Fuße des Schlussanstiegs setzte sich Gee aus der Ausreißergruppe ab. Nur Buitrago konnte ihm mit einigem Abstand folgen.
Drei Kilometer vor dem Ziel war die Gruppe der GC-Fahrer noch komplett.
An der Spitze schloss Buitrago 1,6 Kilometer unterhalb des Finishs zu Gee auf; und zog drüber. Sollte Gee wieder Zweiter werden, wie bereits schon bei drei Giro-Etappen zuvor?
In der Gruppe ums Rosa Trikot mit Geraint Thomas befanden sich nur noch sein Helfer Thymen Arensman (INEOS Grenadier), Primoz Roglič, Sepp Kuss (Jumbo-Visma), João Almeida (UAE Team Emirates), Thibaut Pinot (Groupama-FDJ), Damiano Caruso (Bahrain-Victorious) und Einer Augusto Rubio (Movistar).
Dann setzte sich Almeida setze sich an die Spitze und verschärfte das Tempo. Roglič attackierte, doch Thomas konnte folgen. Almeida kam ebenfalls zurück. Dann griff Thomas an – und nur Roglic konnte hinterherfahren. Gemeinsam setzte sich das Duo ab, während Santiago Buitero vor Derek Gee die Königsetappe gewann.
Magnus Cort aus der Ausreißergruppe wurde vor den beiden GC-Fahrern Thomas und Roglič gerade noch Dritter. João Almeida (UAE Team Emirates) erreichte mit 20 Sekunden auf Thomas das Ziel als.
Fotos: La Presse / RCS Sport, Photonews.be