Frühjahrsklassiker-Vorschau: Eschborn-Frankfurt

27.04.2023

Mit Eschborn–Frankfurt am 1. Mai findet das erste von nur zwei WorldTour-Rennen in Deutschland statt.

Über 203,8 Kilometer führt der Radklassiker von der südhessischen Kleinstadt Eschborn durch den Taunus mitten ins Zentrum der Finanzmetropole Frankfurt zur Alten Oper. Mit dabei ist auch das Team Alpecin-Deceuninck mit seinem Top-Sprinter Jasper Philipsen, der das Rennen 2021 gewann.

Große Veränderungen stehen an bei Eschborn–Frankfurt; dem bekannten Radklassiker in Deutschland, der im Jahr 2023 bereits seit 1962 stattfindet. Nicht nur, dass die 200 Kilometer-Marke wieder geknackt wird. Der Sportliche Leiter des Rennens, Fabian Wegmann, hat den Rad-Klassiker auch schwerer gemacht und will ihm wieder seinen klassischen Charakter zurückgeben. Gab es doch in den vergangenen Jahren immer einen Massensprint vor der Alten Oper.

In Zahlen bedeutet das: mehr Höhenmeter als noch in 2022. Topographisch bedeutet das: zwei Mal den Großen Feldberg hoch und drei Mal den Mammolshainer.

Die Strecke des Radklassikers Eschborn-Frankfurt

Im Roadbook liest sich das dann so: Nach dem neutralen Start sind 203,8 Kilometer zu absolvieren. Nach einer ersten Zielankunft in Frankfurt bei Rennkilometer 15 macht sich das Peloton auf den Weg in den Taunus. Es geht zunächst auf der gewohnten Strecke über den Feldberg (Rennkilometer 46,5) und dann über Eppstein zum ersten Mal über den Mammolshainer Stich (Rennkilometer 92).

Nach der zweiten Mammolshainer Querung (Rennkilometer 107,9) führt der Kurs über die Billtalhöhe zum südwestlichen Anstieg des Feldbergs (Rennkilometer 117,8). Über die Kittelhöhe und Glashütten wird vor dem Finale nach Frankfurt noch einmal der Mammolshainer (Rennkilometer 167,8) angefahren. Danach folgen zwei anstelle drei Zielrunden.

In der Praxis kann das bedeuten, dass das Rennen in der ersten Hälfte so schwer gemacht werden kann, so dass die Sprinter spätestens bei der letzten Überfahrt über den Mammolshainer – rund 35 Kilometer vor Ziel – schon so müde sind, dass sich größere Löcher auftuen.

20 bis 30 Sekunden Rückstand oben könnte dann für die vordere Gruppe schon reichen, um „allein“ – sprich ohne die echten Top-Sprinter – in Frankfurt anzukommen. Vorausgesetzt die Fahrer in dieser Spitzengruppe haben ein Interesse zusammenzuarbeiten und dahinter dauert es ein wenig, bis sich die Sprinter-Teams für die Nachführarbeit formiert haben.

Wenn dieses Szenario eintritt, könnten Puncheure bei Eschborn–Frankfurt 2023 das Rennen unter sich ausmachen.

Das Team Alpecin-Deceuninck beim Radklassiker Eschborn-Frankfurt

Angeführt wird das Team Alpecin-Deceuninck von seinem Top-Sprinter Jasper Philipsen, der das Rennen 2021 im Sprint gewann. „Eschborn-Frankfurt ist ein WorldTour-Rennen, also ohnehin schon ein wichtiger Termin im Kalender. Und mit unseren deutschen Partnern Alpecin und Canyon genießt das Rennen noch mehr Ansehen. Es ist kein Zufall, dass wir mit Jasper Philipsen, der das Rennen schon vor zwei Jahren gewonnen hat, sowie Søren Kragh Andersen und Gianni Vermeersch nach Frankfurt reisen werden. Wir streben einen weiteren Sieg an“, sagt die sportliche Leitung des belgische Rennstalls.

„Jasper ist unser uneingeschränkter Leader für dieses Rennen und erhält vom Team die volle Unterstützung“, so das sportliche Management weiter.

Angesprochen auf die Streckenveränderungen sagt die Sportliche Leitung: „Mit zwei Anstiegen am Feldberg wird das Rennen in der Tat viel härter. Andererseits hat das Feld nach dem zweiten Anstieg des Feldbergs noch 85 Kilometer bis zum Ziel vor sich. Jasper hat in diesem Jahr einen weiteren Schritt gemacht. Wir glauben, dass er an den Anstiegen den Schaden begrenzen kann, so dass er im Finale in der Gruppe der Fahrer landen kann, die um den Sieg sprintet.“

Fotos: GFR/Henning Angerer, Photonews.be