Etappen-Vorschau: Paris-Nizza 2024

28.02.2024

Die 82. Austragung von Paris-Nizza führt vom 3. bis 10. März über insgesamt 8 Etappen mit einer Gesamtdistanz von 1.220,6 Kilometern. Die Etappen-Fahrt mit einem Mannschaftszeitfahren sowie zwei Bergankünften dient vielen Teams und Fahrern als Vorbereitung auf die Tour de France im Sommer.

Erstes Aufeinandertreffen der Tour-Favoriten

So auch Primoz Roglic und Remco Evenepoel zwei der Fab Four, die beim „Rennen zur Sonne“, erstmals in dieser Saison aufeinandertreffen. Roglic, Sieger von Paris-Nizza 2022, gibt sein Renndebüt im Trikot seines neuen Teams Bora-hansgrohe. Evenepoel will an die starken Leistungen, die er bei den Rennen in Portugal zeigte, anknüpfen.

Allerdings ist die Konkurrenz um den Gesamtsieg stark: David Gaudu (Groupama – FDJ), Zweiter des Vorjahres, Mattias Skjelmose (Lidl – Trek), Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers), João Almeida (UAE Team Emirates) sowie Pello Bilbao (Bahrain-Victorious) stehen auf der vorläufigen Startliste.

Die acht Etappen von Paris-Nizza 2024

3. März | 1. Etappe | Les Mureaux – Les Mureaux | 157,7 km

4. März | 2. Etappe | Thoiry – Montargis, | 177,6 km

5. März | 3. Etappe | Auxerre – Auxerre (Mannschaftszeitfahren) | 26,9 km

6. März | 4. Etappe | Chalon-sur-Saône – Mont Brouilly | 183 km

7. März | 5. Etappe | Saint-Sauveur-de-Montagut – Sisteron | 193,5 km

8. März | 6. Etappe | Sisteron – La-Colle-sur-Loup | 198,2 km

9. März | 7. Etappe | Nizza – Auron Madone d’Utelle Auron | 173 104 km

10. März | 8. Etappe | Nizza – Nizza | 109,3 km

1. Etappe | Les Mureaux – Les Mureaux | 157,7 km

Rund um Les Mureaux führt die Auftaktetappe dieser WorldTour-Rundfahrt. Die Fahrer absolvieren zwei Schleifen um den Start- und Zielort. Die erste ist rund 100 Kilometer lang und gibt den Faheer die Möglichkeit den finale Anstieg Cote d’Herbeville sowie die Zielafahrt zu studieren. Die zweite Schleife ist gut 50 Kilometer lang und hügeliger. Ein Abschnitt ideal für kletterstarke Puncheure, Etappenjäger und bergfeste Sprinter, die sich mit den GC-Fahren batteln werden.

2. Etappe | Thoiry – Montargis | 177,6 km

Eigentlich ein Tag für die Sprinter ist die zweite Etappe. Sie führt über 177,6 Kilometer von Thoiry nach Montargis und weist nur im ersten Drittel zwei kategorisierte Anstiege auf. Die größte Schwierigkeit könnte aber hier der auffrischende Wind sein, der „Windkanten“ provoziert und das Rennen entsprechend schwer machen könnte.

3. Etappe | Auxerre – Auxerre (Mannschaftszeitfahren) | 26,9 km

Das im vergangenen Jahr eingeführte Mannschaftszeitfahren findet rund um Auxerre statt. Der Parcours ist im Vergleich zum Vorjahr mit 26,9 Kilometern kürzer und vor allem hügeliger. Im Kampf um die Gesamtwertung wird die Zeit individuell für jeden Fahrer gewertet.

4. Etappe | Chalon-sur-Saône – Mont Brouilly | 183 km

Die erste Bergetappe dieser Fahrt zur Sonne, wie Pars-Nizza auch genannt wird, endet mit einer Bergankunft am Mont Brouilly. Insgesamt sieben kategorisierte Anstiege müssen die Fahrer auf den 183 Kilometern absolvieren. Am Ende summiert sich das alles auf rund 3.300 Höhenmetern. Am Kategorie-1-Anstieg Col du Fut d’Avenas, rund 20 Kilometer vor Ziel, dürften sich die Favoriten auf den Gesamtsieg dieser Rundfahrt zeigen.

5. Etappe | Saint-Sauveur-de-Montagut – Sisteron | 193,5 km

Auch wenn die Etappe zwischen Saint-Sauveur-de-Montagut und Sisteron über den knapp 1.000 Meter hohen Col de la Pigière führt und die Fahrer in der Ferne den Mont Ventoux sehen können, so haben doch die Sprinter gute Chancen auf den Etappensieg. Denn vom Gipfel des Col de la Pigière bis ins Ziel sind es noch über 50 Kilometer. Vorausgesetzt die Teams beschützen ihre endschnellen und explosiven Männer berghoch und bilden Allianzen bei der Nachführarbeit. Sonst könnte es auch zu einem Ausreißersieg kommen.

6. Etappe | Sisteron – La-Colle-sur-Loup | 198,2 km

Die mit knapp 200 Kilometern längste Etappe bieten Ausreißern gute Chancen. Denn die Sprinter haben nicht zuletzt wegen der Cote de la Colle-sur-Loup, 30 Kilometer vor Ziel, kaum Chancen auf den Tagessieg. Dieser sehr steilen kurzen Kategorie-zwei-Anstieg ist nur der Beginn einer unkategorisierten Bergfahrt, die knapp zehn Kilometer später im Dorf Tourrettes-sur-Loup endet. Von dort oben sind es dann noch gut 20 Kilometer ins Ziel. Je nach Etappenverlauf könnte dieser letzte Anstieg auch den GC-Fahrern und kletterstarken Puncheuren die Chance auf einen Tageserfolg ermöglichen.

7. Etappe | Nizza – Madone d’Utelle Auron | 104 173 km

Aktualisierung: Aufgrund der Wetterbedingungen im Departement Alpes-Maritimes und der Wettervorhersage für das Wochenende wurde die Strecke der 7. Etappe geändert. Statt im Skigebiet Auron wird die Etappe jetzt auf dem Gipfel des Madone d’Utelle enden. Dieser Anstieg ist 15,3 Kilometer lang und weist eine durchschnittliche Steigung von 5,7 Prozent auf – in einigen Abschnitten rund 8 Prozent. Auch die Überfahrt über den Colmiane wurde gestrichen.

Der neue Streckenverlauf führt nach dem Start in Nizza über 104 Kilometer mit rund 2.000 Höhenmetern. Die ersten 89 Kilometer der ursprünglichen Etappe wurden beibehalten. In Saint-Jean La Rivière befinden sich die Fahrer am Fuße des Schlussanstiegs, der einen spektakulären Endkampf zwischen den Favoriten für die Gesamtwertung verspricht.

Die Königsetappe von Nizza nach Auron wird den Fahrern einen Vorgeschmack auf die 19. Etappe der Tour de France 2024 bieten. Wie im Juli werden die Fahrer erst den Kategorie 1-Anstieg Colmiane erklimmen und zur Talstation der Isola 2000 fahren. Anders als bei der Tour verläuft der 7. Tagesabschnitt dann aber ins Skigebiet Auron auf 1.614 Meter. Der Schlussanstieg, der seine Premiere bei Paris-Nizza feiert, verläuft über 7,3 Kilometern und hat Höchststeigungen von bis zu 9 Prozent.

8. Etappe | Nizza – Nizza | 109,3 km

In Teilen folgt die Schlussetappe rund um Nizza der Strecke des finalen Zeitfahrens der Tour de France 2024, insbesondere mit einem kurzen Anstieg zum Col d’Èze. Insgesamt ist der nur 109,3 Kilometer lange Abschnitt ein Rollercoaster, bei der für „abgestellte“ Fahrer ein Zurückkommen aufgrund der Topographie unmöglich erscheint. Der letzte der fünf kategorisierten Anstiege, der Col des Quatre Chemins, liegt nur 9 Kilometer vom Ziel an der Promenade des Anglais entfernt.

Grafiken: A.S.O.
Fotos: A.S.O./Aurélien Vialatte