Tour de France der Frauen 2022: der Etappen-Check
Die Tour de France der Frauen beginnt am Eiffelturm in Paris und endet nach acht Tagen im Skigebiet La Planche des Belles Filles. Dazwischen liegen Etappen für Sprinterinnen, Kletterinnen und Klassikerfahrerinnen – mit hügeligen Abschnitten, steilen, langen Bergen , Pflasterstein- sowie Gravelsektoren. Alpecin Cycling hat die Strecke gecheckt.
1. Etappe | 24. Juli | Paris Eiffelturm – Paris Champs-Élysées | 81,6 km
Während die Männer an diesem Sonntag im Juli ihren Tour-de-France-Sieger küren und deren Etappe mehr ein Schaulaufen als ein sportlicher Wettkampf ist, geht es bei den Frauen richtig zur Sache. Die Auftaktetappe der Tour de France Femmes führt auf ähnlichem „Pflaster“ über mehrere Runden zwischen Eiffelturm und Champs-Élysées. Aufgrund dieser Charakteristik ähnelt es mehr einem Rundstreckenrennen beziehungsweise Kriterium als einen klassischen Etappe. Aber solche Rundstreckenrennen werden bekanntermaßen hart gefahren – und daher ist Action angesagt. Auf den insgesamt gut 80 Kilometern werden zwei Sprintwertungen sowie eine Bergwertung abgenommen. All diese werden hart umkämpft sein, denn dieser Tag ist für den Frauen Radsport etwas ganz Besonderes. Strapaziös ist das Rennen nicht nur weil von Beginn an Anschlag gefahren werden wird, sondern weil auch die Straßenverhältnisse auf dem Pariser Prachtboulevard mit seinen Kopfsteinpflasterpassagen zu wünschen übrig lassen. Das Gelbe Trikot wird aller Voraussicht nach, eine Sprinterin überstreifen.
Video: Vorschau auf die 1. Etappe der Tour de France Femmes
2. Etappe | 25. Juli | Meaux – Provins| 136,4 km
Östlich von Paris startet der zweite Abschnitt der Frankreich-Rundfahrt der Frauen. Vom Örtchen Meaux führen 136,4 Kilometer nach Provins, wo die endschnellen Frauen das Rennen aller Voraussicht nach unter sich ausmachen – auf einer leicht ansteigenden Zielgeraden. Zudem habe sie den entscheidenden den Vorteil, dass sie sich die Zielpassage schon einmal im Rennen anschauen können, da eine Schlussrunde gefahren wird.
Video: Vorschau auf die 2. Etappe der Tour de France Femmes
3. Etappe | 26. Juli | Reims – Epernay | 133,6 km
Es wird „klassisch“, wenn das Rennen die Champagne erreicht. Vier kategorisierte Anstiege sowie ein Bonussprint wenige Kilometer vor dem Ziel machen das Rennen schwer und werden auch zu einer ersten Zäsur im Gesamtklassement führen. Es wird eine dieser obligatorischen Abschnitte sein, auf der man die Tour nicht gewinnen, aber verlieren kann. Die große Frage, die sich stellt: wann gehen die Klassikerspezialistinnen in die Offensive? Bereits an der Côte du Mesnil-sur-Oge bei Rennkilometer 88,1, bei der ersten Zieldurchfahrt in Epernay (109,4 km) oder aber an der Côte de Mutigny – rund 15 Kilometer vor dem Ziel. Ein Spektakel wird diese Etappe allemal.
Video: Vorschau auf die 3. Etappe der Tour de France Femmes
4. Etappe | 27. Juli | Troyes – Bar-sur-Aube | 126,8 km
Wird es staubig oder matschig auf der vierten Etappe? Entscheiden wird es das Wetter, denn das Peloton fährt auf dem Abschnitt von Troyes nach Bar-sur-Aube über insgesamt vier Gravel-Sektoren, die sich alle in der letzten Rennhälfte liegen. Es wird auf jeden Fall schmutzig und anstrengend werden, dank der Chemins blanc wie die Strade Bianche beziehungsweise Gravelsektoren in Frankreich heißen. Die ersten beiden und sowie der letzte Schotterabschnitt führen zudem noch bergauf durch die Weinberge. Epische Bilder sind also garantiert auf dem 126,8 Kilometer langen Abschnitt, der die Fahrerinnen, die über Punch verfügen, bevorteilt. Gut möglich, dass sich nach der Hälfte der Frankreich-Rundfahrt schon ein Klassement, das Bestand haben wird, herauskristallisiert.
Video: Vorschau auf die 4. Etappe der Tour de France Femmes
5. Etappe | 28. Juli | Mar-le-Duc – Saint-Dié-des-Vosges | 175,6 km
Was ein Riemen! Die längste Etappe der Tour de Fance Femmes führt über 175,6 Kilometer von Mar-le-Duc nach Saint-Dié-des-Vosges. Und ist damit die längste Etappe in einem Womens World Tour-Etappenrennen. Der Giro Donne hatte 2020 einen Abschnitt über 170 Kilometer. Nach den Strapazen des Vortages könnte heute der Tag für Ausreißerinnen sein. Die Strecke führt wellig über zwei Kategorie-Anstiege in die Vogesen.
Video: Vorschau auf die 5. Etappe der Tour de France Femmes
6. Etappe | 29. Juli | Saint-Dié-des-Vosges – Rosheim| 129,2 km
Auch wenn der Zielort Rosheim gerade mal auf 184 Meter über Meeresspiegelliegt, wird es nicht wirklich flach auf dem 6. Abschnitt. Vier Kategorisierte Anstiege verzeichnet das Roadbook – zwar allesamt nur der Kategorie 3 und 4, trotz allem ein perfektes Terrain für Ausreißergruppen oder aber eine späte Attacke. Der letzte Anstieg, der über die Cote de Borsch verläuft, liegt gerade mal fünf Kilometer vor dem Ziel. Wer noch was im Tank hat, kann hier Zeit gutmachen – oder aber sich aus der Spitzengruppe absetzen und als Siegerin in Rosheim jubeln.
Video: Vorschau auf die 6. Etappe der Tour de France Femmes
7. Etappe | 30. Juli | Sélestat – Le Markstein | 127,1 km
Das Dach der Tour erklimmen die Fahrerinnen auf ihrem Weg von Sélestat nach Le Markstein. Der Grand Ballon mit 1336 Metern ist der höchste Punkt des Rennens und wurde dramaturgisch ans Ende der Etappe gesetzt. Allerdings liegt das Ziel nicht oben – nachdem 13,5 Kilometer berghoch bei 6,7 Steigung im Durchschnitt erklommen worden sind –, sondern es folgt vom Gipfel eine kurze knapp acht Kilometer lange Abfahrt ins Ziel. Bevor es aber auf den Grand Ballon geht, können die Fahrerinnen ihre Kletterbeine schon mal bei den Anstiegen zum Petit Ballon (9,3 km mit 8,1 %) sowie dem Col du Platzerwasel (7,1 km mit 8,3 %) testen.
Video: Vorschau auf die 7. Etappe der Tour de France Femmes
8. Etappe | 31. Juli | Lure – La Super Planche des Belles Filles| 123,3 km
Das Beste kommt zum Schluss. Die Finaletappe endet an einem, wenn doch jungen, aber schon mythischen Tour -Anstieg: La Super Planche des Belles Filles. Die Steile Rampe inmitten der Vogesen hoch ins Skigebiet sorgt nicht nur für spektakuläre Bilder, sondern auch für sportliche Höchstleistungen. Ehe es für die Fahrerinnen hier zum letzten Mal steil wird, müssen sie mit der Côte d’Esmoulières (2,3 km mit 8,5 %) und den Ballon d’Alsace (8,7 km mit 6,9 %), zwei weitere Anstiege bewältigen. Gerade der Ballon d-Alsace, knapp 40 Kilometer vor dem Ziel, könnte für Dynamik sorgen. Denn wer viel Zeit gut machen will, wird hier schon angreifen. Ein Ausscheidungsfahren könnte dann die letzten sieben Kilometer mit 8,7 Prozent Durchschnittsteigung dieser Frankreich-Rundfahrt werden. Vor allem das supersteile Schotterstück auf den finalen 1000 Metern. Ein würdiger Ort – nicht nur für die Gesamtsiegerin der Tour de France Femmes 2022 sondern für alle Finisherinnen. Getragen vom Applaus zehntausender Fans, die sie am Rand der Piste bejubeln.
Video: Vorschau auf die 8. Etappe der Tour de France Femmes
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