Die 21 Etappen des Giro d’Italia 2022

29.11.2021

Wo führt die 105. Italien-Rundfahrt lang und wie schwierig sind die einzelnen Etappen? Alle Antworten dazu gibt es hier! Eines vorweg: Insgesamt sind zwei Einzelzeitfahren, sieben flache, sechs bergige und sechs hügelige Etappen im Roadbook des Giro d’Italia 2022 verzeichnet, der in Budapest beginnt und nach 3.410,3 Kilometern in Verona endet.

1. Etappe | Budapest – Visegrád | 195 km | 900 hm

Der 105. Giro d’Italia startet in der ungarischen Hauptstadt. Von Budapest führt der erste Tagesabschnitt nach Visegrád. Eine Etappe ohne große Schwierigkeiten für Sprinter – wäre da nicht die Anfahrt zum Ziel. Vom Zentrum Visegrád steigt die Straße auf fünf Kilometer bis zur Ziellinie vor dem königlichen Schloss an. Fraglich, ob es nach diesem Kategorie-4-Anstieg einen Sprint Royal gibt.

2. Etappe | Budapest – Budapest | 9,2 km | 150 hm

Aller Wahrscheinlichkeit wird nach dieser zweiten Etappe das Maglia Rosa schon wieder wechseln. Im Kampf gegen die Uhr werden die Spezialisten wie „Pippo“ Ganna, Stefan Küng & Co. alles aus sich herausholen, um das Zeitfahren auf dem Stadtkurs vor historischer Kulisse für sich entscheiden.  Auch auf dieser Etappe kommt das Beste zum Schluss – ein Kategorie-4-Anstieg zum Ziel über Pflastersteine und Rampe von 14 Prozent.

3. Etappe | Kaposvár – Balatonfüred | 201 km | 890 hm

Der letzte Tag in Ungarn führt das Peloton über 200 Kilometer zum Balaton. Große Schwierigkeiten wird es wohl keine geben auf dem Weg zu Ungarns Meer – wie der Plattensee auch genannt wird; außer die Windsurfer riggen auf. Dann kann der Wind auf den letzten 50 Kilometern für Unruhe sorgen.

4. Etappe | Avola – Ätna | 170 km | 3590 hm

Nach dem ersten frühen Ruhetag wird es Ernst für die Favoriten auf den Gesamtsieg. Die erste Bergankunft dieses Giro steht an. In Sizilien führt die vierte Etappe von Avola zum Ätna. Der Anstieg beginnt eigentlich schon kurz hinter Ponte Barca – rund 30 Kilometer vor dem Ziel. Allerdings ist dieser Weg nicht sonderlich steil – die Durchschnittssteigung auf den finalen 13 Kilometer liegt bei 6,2 Prozent im Durchschnitt.

5. Etappe| Catania – Messina | 174 km | 1200 hm

Auf den Spuren des ‚Giro di Sicilia‘ wandelt der fünfte Tagesabschnitt. Sie führt von Catania nach Messina und wird aller Voraussicht nach eine klare Angelegenheit für die Sprinter werden. Denn die einzige Schwierigkeit des Tages, der Kategorie-zwei-Anstieg nach Portela Madrazzi, liegt rund 100 Kilometer vor dem Ziel.

6. Etappe | Palmi – Scalea | 192 km | 900 hm

Der Giro erreicht das italienische Festland. Die wellige Etappe führt von Palmi nach Scalea an der tyrrhenischen Küste von Kalabrien entlang – und bietet den endschnellen Männern die Chance für einen Tageserfolg.
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7. Etappe | Diamante – Potenza | 198 km | 4490 m

Knapp 200 Kilometer lang mit 4500 Höhenmeter ist der Abschnitt von Diamante und Poteza das ideale Terrain für bergfeste Klassikerjäger. Lediglich die ersten rund 38 Kilometer sind flach – dann beginnt ein ständiges Auf und Ab mit insgesamt vier kategorisierten Anstiegen bis zum Ziel.
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8. Etappe | Neapel – Neapel | 149 km | 2130 hm

Von Neapel führt die kurze wellige Etappe zur Phlegräischen Halbinsel hoch zum Monte di Procida, ehe es an der Küste wieder in die Hauptstadt Kampaniens zurückgeht. Wird die Etappe intensiv gefahren, wird aller Wahrscheinlichkeit nach eine kleine Gruppe an der Strandpromenade um den Sieg kämpfen.
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9. Etappe | Isernia – Blockhaus | 187 km | 4990 hm

Die Hochgebirgsetappe in den Apenninen beginnt gleich heftig. Nach nur 38 Kilometer ist in Roccaraso der erste Pass erreicht. In der Folge haben die Fahrer etwas Zeit sich zu erholen, ehe das brutale Finale beginnt: der Doppelanstieg zum Blockhaus. Von Pretoro aus klettern die Fahrer auf den Passo Lanciano (Kategorie eins), fahren nach Lettomanoppello ab, und starten aus Westen den finalen Angriff aufs Blockhaus. In Roccamorice beginnt der 13,4 Kilometer lange Anstieg mit durchschnittlich 8,4 Prozent Steigung. Allerdings mit steilen Rampen auf den letzten Kilometern.  

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10. Etappe | Pescara – Jesi | 194 km | 1730 hm

Nach dem zweiten Ruhetag startet die 10. Etappe im Küstenort Pescara. Bis zur Sprintwertung in Civitanova nach 100 Kilometern verläuft dar Abschnitt flach, dann dreht der Parcours ins Landesinnere und bietet in der hügeligen Landschaft den kletterstarken Puncheuren die Möglichkeit sich anzusetzen und die Sprinter zu distanzieren.

11. Etappe | Santarcagelo di Romagna – Reggio Emilia | 201 km | 480 hm

Die längste Etappe dieses Giros ist wie gemacht wie für die endschnellen Männer. Auf flachen geraden Straßen verläuft die Strecke am Anfang, bis Reggio Emilia erreicht wird, wo es zu einem technischen anspruchsvollen Sprint kommen wird.

12. Etappe | Parma – Genua | 186 km | 2840 hm

Von der Universitätsstadt Parma verläuft der 12. Abschnitt des Giro südwestlich in die Hafenstadt Genua. Auf dem Weg ans Meer muss das Peloton auf den 186 Kilometern dieser mittelschweren Bergetappe drei kategorisierte Anstiege erklimmen. Entscheidend für den Ausgang dieser Etappe wird die Taktik und Form der Fahrer am Monte Vecco sein, der 24 Kilometer vor dem Ziel erklommen werden wird.

13. Etappe | Sanremo – Cuneo | 157 km | 1450 hm

Vom in Rennfahrer– und Musikerkreisen bekannten Küstenstädtchen Sanremo verläuft die relativ kurze Etappe ohne größere Schwierigkeit ins Piemont – zum Etappenziel in Cuneo. Falls die Teams der endschnellen Fahrer sich einig sind und ernst machen, dürfte das Rennen in einem Sprint Royal enden.

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14. Etappe | Santena – Turin | 153 km | 3470 hm

Ein Spektakel dürfte diese relativ kurze Etappe werden. Denn sie endet auf einem mehrmals zu fahrendem Rundkurs in und um Turin, bei dem Anstieg wird die Superga zwei Mal und Maddalena und Santa Brigida drei Mal zu befahren sein. Als wäre das sehr intensives Finale nicht schon anstrengend genug, sind auf der gesamten Etappe lediglich die ersten zehn Kilometer flach.

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15. Etappe | Rivarolo Canavese – Cogne | 177 km | 4030 hm

Die dritte von insgesamt fünf Bergankünften dieser Italien-Rundfahrt bringt das Peloton in die Westalpen nach Cogne auf 1611 Meter. Typisch für solch eine Etappe sind die sehr langen Anstiege von über 20 Kilometern, die allerdings nicht allzu steil sind. Über die Hälfte der finalen 80 Kilometer führen bergauf.

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16. Etappe | Salo – Aprica | 200 km | 5440 hm

Die längste Bergetappe dieser Italien-Rundfahrt beginnt in Salò und führt zunächst durch das Val Sabbia ehe der erste Anstieg erklommen werden muss. Vom Passo Crocedomini führt die Abfahrt rund 1500 Höhemeter nach Breno. Nach der Sprintwertung in Edolo beginnt der Anstieg zu einem der Schrecken der Italien-Rundfahrt – dem Mortirolo. 12,6 Kilometer mit 7,6 Prozent Durchschnittssteigung. Die Schwierigkeiten liegen allerdings in den oberen steileren Abschnitten. Doch damit nicht genug: Um Aprica zu erreichen, muss das Peloton von Tresenda nach Santa Christa (13,5 km mit durchschnittlich 8 Prozent Steigung) hochklettern, um von dort nach Aprica abzufahren.

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17. Etappe | Ponte di Legno – Lavarone | 165 km | 3740 hm

Wer sich nicht warm fährt, wird kalt erwischt. Denn direkt nach dem Start müssen die Fahrer hoch zum Passo del Tonale. Wer hier abgehängt wird hat aber im Verlauf der folgenden 70 Kilometer hinunter uns Etschtal wieder die Chance den Anschluss zu schaffen, ehe mit Palù di Giovo der nächste kleine Anstieg folgt. Richtig ernst wird es dann auf den letzten 45 Kilometern mit dem Vetriolo-Pass und dem Anstieg hoch zum Monte Rovere mit seinen engen Kehren und Tunneln. Von dort erfolgt die Anfahrt ins Ziel nach Lavarone.

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18. Etappe | Borgo Valsugana – Treviso | 146 km | 570 hm

Der letzte Massensprint des Giro 2022 könnte in Treviso enden. Während der erste Teil durchs Vasugana leicht hügelig ist – das Prosecco-Anbaugebiet zwischen Valdobbiadene und Refrontolo wird durchquert –, sind die letzten 30 Kilometer in und um die WM-Stadt Treviso flach.

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19. Etappe | Marano Lagunare – Santuario di Castelmonte| 178 km | 3230 hm

Auf der Mittelgebirgsetappe macht das Peloton einen kurzen Abstecher nach Slowenien, der es in sich hat.  Über den Uccea-Pass gelangen die Fahrer ins Nachbarland, um hier einen neuen Anstieg in Angriff zu nehmen. Der Monte Kolovrat ist zehn Kilometer mit fast zehn Prozent Steigung. Auf der Abfahrt gelangt das Peloton wieder zurück nach Italien, ehe es über Cividale del Friuli hinauf zur Wallfahrtskirche Castelmonte geht.

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20. Etappe | Belluno – Marmolada (Passo Fedaia) | 167 km | 4490 hm

Die Königsetappe des Giro 2022 verläuft durch die Dolomiten und endet an der Marmoloda. Das Peloton startet in Belluno und erklimmt im Verlaufe des 167 Kilometer langen Abschnitts die Pässe San Pellegrino, (Steigungen von über 15 Prozent nach Falcade), Pordoi – zugleich mit seinen 2239 Metern der höchste Punkt der Italien-Rundfahrt – und als Finale der Anstieg zum Fedaia. Hier sind gerade die „letzten“ gut fünf Kilometern mit durchschnittliche Steigungsprozenten um die 11 Prozent.

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21. Etappe | Verona – Verona |17,1 km | 280 hm

Traditionell endet der Corsa Rosa mit „einem Kampf gegen die Uhr“. In Verona verläuft das abschließende Zeitfahren auf Teilen des Circuito delle Torricelle, der Kurs der Rad-Weltmeisterschaften 2004. Nach den flachen ersten 5 Kilometern beginnt der Anstieg hoch zur Torricella Massimiliana – einem Kategorie-4-Anstieg. Nach der 4 Kilometer langen, schnellen Abfahrt führen die finalen 3 Kilometer „kurvig“ durch die die Straßen der Stadt, ehe das Ziel in der Arena erreicht wird.

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Etappenprofile und Karten: RCS Sport