4. Etappe Tour de France 2022: Wout van Aert siegt vor Jasper Philipsen
Als Solist gewann Wout van Aert (Jumbo-Visma) in „Gelb“ nach 171,5 Kilometern die vierte Etappe der Tour de France von Dünkirchen nach Calais. Acht Sekunden dahinter sprintete Alpecin-Deceuninck-Profi Jasper Philipsen als Zweiter über die Ziellinie. Dritter wurde Christoph Laporte (Jumbo-Visma).
Lange passierte wenig im Rennen. Mal abgesehen von der frühen Flucht von Anthony Perez (Cofidis) und Magnus Cort (EF Education-Easypost). Über 7 Minuten Maximalvorsprung hatten die beiden vor dem Feld, in dem einmal kurz nach der ersten Bergwertung das Team Quick-Step Alpha Vinyl das Feld zerteilte – ohne aber ihren Sprinter Fabio Jakobsen mitzunehmen. Nächstes „Highlight“ war dann schon der Zwischensprint des Feldes, bei dem Jakobsen Dritter wurde.
An de Spitze holte sich Perez den Zwischensprint und Cort die Bergwertungen. Nach dem vorletzten kategorisierten Anstieg ließ sich der Däne im Bergtrikot dann zurückfallen und Perez fuhr alleine weiter.
Der letzte Anstieg des Tages sorgte dann endlich für Dramatik und letztendlich die Entscheidung. Perez wurde eingeholt und das Team Jumbo-Visma bereitete sozusagen hoch zur Côte du Cap Blanc-Nez ein Lead-out für Wout van Aert vor. Der Belgier in Gelb holte sich nicht nur die Bergwertung, sondern konnte sich auch entscheidend absetzen. Dahinter flog das Feld mitsamt allen Favoriten in der Gesamtwertung förmlich auseinander.
Van Aert fuhr als Solist wie entfesselt dem Feld davon, während sich hinter ihm das zerfaserte Peloton wieder zu einer großer Verfolgergruppe formierte. Den Sprint dieser großen Gruppe gewann Jasper Philipsen. Der Alpecin-Deceuninck-Profi fuhr schon wie auf Etappe drei den stärksten Sprint und verwies van Aerts Teamkollegen Christoph Laporte auf Rang drei.
Da Philipsen aber keine Info darüber hatte, dass noch ein Fahrer vor ihm war, jubelte er wie ein Sieger, als er die Ziellinie überfuhr.
„Wir konnten nicht sehen, dass van Aert vorne war und ich hatte zudem eine schlechte Funkverbindung. Ich dachte, dass ich um den Sieg fahre – aber nach der Ziellinie habe ich ihn vor mir gesehen. Das ist schade“, so ein enttäuschter Philipsen im Ziel.
Wout van Aert baute mit diesem Sieg und den damit verbundenen Bonussekunden seine Führung in der Gesamtwertung weiter aus und holte sich nach den drei zweiten Plätzen auf den ersten Tagesabschnitten den so heiß ersehnten Etappensieg: „Ich wollte das Risiko einer Niederlage nicht mehr eingehen. Es war ganz offensichtlich, dass wir etwas mit der Mannschaft versuchen … Auf den letzten 10 km habe ich alles gegeben. Dieses Trikot verleiht Flügel. Es war definitiv ein harter Aufstieg, aber diese Etappe hätte sehr wahrscheinlich in einem Massensprint geendet. Es war schwierig, alleine ins Ziel zu kommen, aber dank der Arbeit meiner Teamkollegen habe ich es geschafft. Es lag an mir, es zu beenden.“
Ergebnis 4. Etappe der Tour de France 2022
1. Wout van Aert (Jumbo-Visma)
2. Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) +8″
3. Christoph Laporte (Jumbo-Visma) +8″
Gesamtwertung nach der 4. Etappe der Tour de France 2022
1. Wout van Aert (Jumbo-Visma)
2. Yves Lampaert (Quick-Step Alpha Vinyl Team) + 25’’
3. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) + 32’’
Wertungstrikots nach der 4. Etappe der Tour de France 2022
Gelbes Trikot: Wout van Aert (Jumbo-Visma)
Grünes Trikot: Wout van Aert (Jumbo-Visma)
Bergtrikot: Magnus Cort Nielsen (EF Education-Easypost)
Weißes Trikot – Nachwuchswertung: Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)
Fotos: Photonews.be