Top Ten: Die schönsten Rennrad-Marathons in den Alpen
Auf der Suche nach „der“ Herausforderung für 2023? Starten Sie doch bei einem Alpen-Marathon! Überqueren Sie einige der höchsten und legendärsten Pässe Europas, durchfahren Sie hochalpine Landschaften und wachsen Sie dabei über sich hinaus!
Immer mehr Rennradfahrer reizt diese physisch wie psychisch anspruchsvolle Art der Berg- und Talfahrt. Hier die zehn schönsten Rennrad-Marathons in den Alpen.
Granfondo Stelvio Santini
Datum: 4. Juni 2023
Start – Ziel: Bormio – Stilfser Joch / Italien
Strecken: 60 km/1950 hm, 137,9 km/3053 hm, 151,3 km/ 4058 hm
Das Stilfser Joch steht auf der Bucket-List von so manchem Rennradfahrer. Einmal die unzähligen Kehren hinauf zur Passhöhe auf 2757 Meter klettern. Übrigens: Höher hinaus führt keine asphaltierte Straße auf einen Pass in Italien. Wer das Ganze noch in einem Rahmen eines Radmarathons oder Gran Fondos machen möchte, hat beim Granfondo Stelvio Santini die Chance dazu – egal, welche der drei Strecken er auch wählt. Wem der Stelvio allein noch nicht schwierig genug erscheint, beziehungsweise wer noch einen zweiten harten Brocken bezwingen möchte, löst das Ticket für die Langdistanz über 150 Kilometer. Hier führt die Route vorher noch über den Mortirolo. Dieser ist zwar mit 1850 Metern bei weitem nicht so „hoch“ wie der Stelvio, die Passstraße – ein ehemaliger Militärpfad – hat aber trotzdem Format dank ihrer hochprozentigen Abschnitte. Kein Wunder also, dass der Giro d‘Italia hier schon öfters Station machte.
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Dolomiten Radrundfahrt & Super Giro Dolomiti
Datum: 11. Juni 2023
Start – Ziel: Lienz / Österreich
Strecken: 112 km/870 hm, 228 km/5450 hm
Die Dolomitenradrundfahrt gilt als der älteste Radmarathon Österreichs. Seit über 70 Jahren schon gibt es diesen Wettbewerb, der in einer Schleife rund um Lienz führt. Zu den „Schwierigkeiten“ auf der 112 Kilometer langen Runde zählen die Anstiege zum Gailberg und Kartitsch Sattel. Dafür entlohnen die Ausblicke auf den Gebirgszug der Lienzer Dolomiten gibt. Seit 2014 hat der Veranstalter das Wochenende im Sommer um ein weiteres Highlight für kletterstarke Hobbyradsportler erweitert – den Super Giro Dolomiti. Er macht einen Abstecher nach Italien. Von Lienz über den Grenzübergang am Plöckenpass in den Karnischen Alpen führt die Strecke richtig hoch – zum Monte Zoncolan. Ein Berg, der selbst Radprofis erzittern lässt, da er unglaublich steil sowie durch seine viele Steilstücke unrhythmisch und somit schwer zu fahren ist. Nicht ohne Grund zählt er zu den schwersten Anstiegen in Europa.
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Sportful Dolomiti Race
Datum: 18. Juni 2023
Start – Ziel: Feltre / Italien
Strecken: 120 km/3200 hm, 204,1 km/4900 hm
Auf den Spuren des Giro d’Italia klettern die Teilnehmer beim Gran Fondo Dolomiti, der von sich behauptet, der härteste in Europa zu sein. Von Feltre in Venetien führt die über 200 Kilometer lange Strecke in die Dolomiten und nach einem leichten Appetizer mit der Cima Campo folgt der Anstieg zu einem Monument aus Felsgestein – dem Passo Manghen. Zu dessen Passhöhe auf 2047 Meter führt ein extrem schmales, teils recht steiles Sträßchen – mit zweistelligen Steigungsprozenten im Schlussteil. Nach einer kurzen rasanten Abfahrt ins Fleimstal geht es wieder leicht aufwärts, ehe der nächste nicht minder schwere Anstieg beginnt. Von Predazzo knapp 20 Kilometer hoch zum Passo di Rolle (1980 m), der den Blick auf eine atemberaubende Dolomitenkulisse freigibt. Als wäre das nicht genug, sollen die Teilnehmer noch Tullio Campagnolo, der den Schnellspanner erfunden hat, würdigen. Am Passo Croce d’Aune steht sein Denkmal, ehe die Strecke hinunter nach Feltre ins Ziel führt. Zu hart? Dann empfiehlt sich der Medio Fondo mit drei moderaten Anstiegen – aber dafür ohne Giro-Flair. Der Clou in 2022: Alle Teilnehmer bekommen anstatt den klassischen Startnummern für den Lenker Nummern, die wie bei den Profis an der Sattelstütze befestigt werden.
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Dreiländergiro
Datum: 25. Juni 2023
Start – Ziel: Nauders / Österreich
Strecken: 120 km/3000 hm, 168 km/3300 hm,
Der italienisch angehauchte, Leichtigkeit versprechende Name täuscht. Der Dreiländer-Giro, der durch Österreich, die Schweiz und Italien führt, hat es in sich. Drei Anstiege gilt es zu bewältigen. Gut, dass der schwerste zuerst kommt. 48 Kehren müssen die Teilnehmer überwinden, ehe sie die Passhöhe des Stilfser Jochs in Italien auf 2757 Meter erreichen. Nach der Abfahrt vom Stelvio beginnt auf der klassischen Engadin-Strecke die Kletterei erneut: über den Ofenpasspass in der Schweiz. Ab da geht es tendenziell bergab, ehe der sechs Kilometer lange Finalanstieg zur Norbertshöhe in Österreich beginnt. Ob Vinschgau- oder Engadin-Schleife – beiden Strecken gemein ist die Kletterpartie hoch zum legendären Stilfser Joch und damit die legendären 48 Kehren.
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La Marmotte
Datum: 25. Juni 2023
Start – Ziel: Bourg d’Oisans – Alpe d’Huez / Frankreich
Strecken: 177 km/5000 hm, 226 km/ 6300 hm
La Marmotte heißt übersetzt das Murmeltier. Doch das Event ist keineswegs so niedlich wie die possierlichen Nager. Vielmehr gleicht der Streckenverlauf dem einer Königsetappe der Tour de France. Von Bourg d’Oisans klettern die Teilnehmer über den Col du Glandon. Nach der Abfahrt hinunter nach Saint Michel de Maurienne wartet der Doppelpack aus Col de Telegraph und Col du Galibier – insgesamt 2000 Höhenmeter auf über 35 Kilometer. Hinunter über den Col de Lautaret wird Bourg d’Oisans erreicht, von wo es die 21 Kehren hinauf nach Alpe d’Huez ins Ziel geht. Wem das noch nicht genug ist und wer noch mehr Murmeltiere in den Bergen sehen will, für den hat der Veranstalter in diesem Jahr noch einen Bonus: Beim Ultrafondo Marmotte Alps verlängert sich die Strecke im Anschluss über den Col de Sarenne und es geht ein zweites Mal hoch zur Alpe. Dann ist aber Schluss. Das Alpe-Doppelpack erinnert an die 18. Etappe der Tour de France 2013.
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Engadiner Radmarathon
Datum: 2. Juli 2023
Start – Ziel: Zernez / Schweiz
Strecken: 97 km/1325 hm, 211 km/3827 hm
Durch die imposante Schweizer Bergwelt führt die Strecke des Engadiner Radmarathon mit Start und Ziel in Zernez. Nach einem kleinen Abstecher ins italienische Livigno klettern die Teilnehmer der 211 Kilometer langen Runde über 4 Pässe, die alle höher als 2300 Meter liegen. Das sind Forcola di Livigno, Bernina-, Flüela- und Albulapass. Jeder für sich ein echtes Highlight. Alle Teilnehmer, die beim Bergfahren nicht im Renntempo unterwegs sind, haben genügend Zeit, die umliegenden schneebedeckten Viertausender zu bewundern. Wem über 200 Kilometer zu lang sind, der kann über 97 Kilometer starten und die Kombi aus Forcoloa die Livigno und Berninapass in Angriff nehmen und sich ebenfalls am Panorama sattsehen.
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Maratona dles Dolomites
Datum: 2. Juli 2023
Start – Ziel: La Villa – Corvara / Italien
Strecken: 55 km/1780 hm, 106 km/3030 mm, 138 km/4230 hm
Pordoi, Sella, Giao, Falzarego & Co. Legenden aus Stein bezwingen die Fahrer beim Maratona dles Dolomites. Selbst bei der kürzesten Runde über 55 Kilometer – der klassischen Sella-Ronda – stellen sich vier Dolomitenpässe in den Weg. Die Krönung ist aber die Langdistanz – mit ihren sieben Gipfeln. Bei allen Schwierigkeiten, mit denen die Teilnehmer auf der Strecke zu kämpfen haben, machen die Schönheit der Marmolada, des Langkofels und des Sella-Massiv die Strapazen doch mehr als wett. Wenn die „regulären“ knapp 8000 Startplätze bei dieser Kultveranstaltung schon ausgebucht sind, gibt es noch die Möglichkeit, Charity-Tickes zu erwerben.
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L’Etape du Tour 2023
Datum: 9. Juli 2023
Start – Ziel: Annemasse – Morzine / Frankreich
Strecke: 152 km/4100 hm
Das Cyclosportive-Event bei dem Hobbyradsportler und Jedermann-Rennfahrer eine Originaletappe der Tour de France nachfahren, ist ein Highlight in der Karriere eines jeden Hobbyradsportlers. Denn nichts ist schöner und aufregender als mit über 15 000 Gleichgesinnten auf den Spuren der Profis eine Originaletappe der Tour de France zu pedalieren. In 2023 werden die Teilnehmer der L‘Etape die 9. Etappe der Frankreich-Rundfahrt vorausfahren, denn die Profis kämpfen erst am 15. Juli auf diesem Parcours um den Sieg und das Gelbe Trikot.
2023 verläuft die Streckenführung dieses Events wie auch schon in den Vorjahren erneut durch die Alpen – und zwar von Annemasse, nach Morzine. Insgesamt müssen die Hobbysportler 152 Kilometer und 4100 Höhenmeter auf den Straßen Hochsavoyens bewältigen.
Dabei erklimmen sie insgesamt fünf kategorisierte Gebirgspässe – darunter dem Hors Categorie-Anstieg Col de Joux Plane, an dem sich schon Lance Armstrong und Jan Ullrich heiße Kämpfe lieferten. Nicht nur die Streckenführung über die heroischen Berge der Tour, sondern auch die Kulisse mit den begeisternden und frenetisch anfeuernden Zuschauern ist im Jedermann-Bereich einzigartig.
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Ötztaler Radmarathon
Datum: 9. Juli 2023
Start – Ziel: Sölden / Österreich
Strecke: 238 km/5500 Hm
Das Finisher-Trikot des Ötztalers zählt unter Hobby-Rennfahrern zu den begehrtesten Kleidungsstücken. Doch, bevor jemand dieses Jersey überstreifen darf, muss er einige Hürden überwinden. Zuerst muss er beziehungsweise sie aus einem riesigen Pool an Bewerbern gezogen werden und dann gilt es am letzten Sonntag im August, die vier Alpenpässe Kühtai, Brenner, Jaufenpass und Timmelsjoch zu bezwingen. 100 Kilometer der insgesamt 238 Kilometer langen Strecke führen nur bergauf. Aber was tut jedermann/frau nicht alles für ein Trikot …
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Alpenbrevet
Datum: 2. September 2023
Start – Ziel: Andermatt, Ulrichen (Start: 64 km-Runde) / Schweiz
Strecken: 64 km/2140 hm108 km/3200 hm, 212 km/5080 hm, 269 km/7090 hm
Ein Rennen der Superlative: 269 Kilometer Länge, 7090 Höhenmeter und gleich fünf Alpenpässe gilt es, beim Alpenbrevet zu bezwingen. Von Andermatt im Kanton Uri drehen die Starter der langen Platinum-Strecke ihre Runde. Und die führt bis auf eine Höhe von 2475 Meter und erstreckt sich dabei über die Pässe Susten, Grimsel, Nufenen, Lukmanier und Oberalppass. Selbst wer nur die Bronze-Strecke bestreitet, die zweiteinfachste der vier Runden, muss klettern können. Denn nach drei Alpenriesen stehen am Ende auch hier stramme 108 Kilometer und 3200 Höhenmeter auf dem Display.
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Fotos: Alta Badia-Maratona dles Dolomites, Stefan Rachow, Henning Angerer