Rennrad-Events 2025: Marathons über 300 Kilometer
Noch vor wenigen Jahren galten 200 Kilometer als magische Marke, die es zu knacken galt. Mittlerweile sind es jedoch die 300. Egal, ob als Marathon, bei einer Ausfahrt mit den Radsportkumpels oder als Solotour: Ritte über diese Distanz werden immer beliebter – denn der Weg ist das Ziel.
Alpecin Cycling stellt die schönsten Wettbewerbe in Deutschland und Europa vor. Bei diesen Rad-Marathons über 300 Kilometer lohnt sich das Mitfahren.
M312 – Mallorca 312
Datum: 26. April 2025
Start–Ziel: Playa de Muro/Mallorca
Strecke: 312 km/5050 hm
weitere Strecken: 225 km/3973 hm, 167 km/2475 hm
Einmal um die ganze Insel verläuft die Strecke des mallorquinischen Ultra-Radmarathons. Wer sich an die Distanz von 312 Kilometer wagt, hat dafür 14 Stunden Zeit. Kürzer, aber landschaftlich genauso schön, sind die „kürzeren Runden“ von 167 und 225 Kilometern. Sie führen, wie die große Tour, über den höchsten Pass der Insel, den Puig Major auf knapp 900 Metern, durchs Tramuntana-Gebirge und entlang der Südwestküste. Besonderheit: Der Marathon führt über für den Autoverkehr gesperrten Strecken.
Mecklenburger Seenrunde
Datum: 30. & 31. Mai 2025
Start-Ziel: Neubrandenburg/Mecklenburg-Vorpommern
Strecke: 300 km
weitere Strecken: 100 km (nur für Frauen)
Vorbild für die seit 2014 stattfindende Mecklenburger Seenrunde ist die schwedische Vätternrundan. Eine Kopie ist die 300 Kilometer lange Runde durch Mecklenburg-Vorpommern aber keineswegs. Schon allein durch die einzigartige Streckenführung entlang vieler Seen und mit durchaus knackigen Abschnitten über Kopfsteinpflaster sowie einigen Rampen. Längst haben Organisator Detlef Köpke und sein Team Maßstäbe mit der Veranstaltung gesetzt, was sich auch darin zeigt, dass viele Teilnehmer aus dem Ausland zu dem 300 Kilometer langen Ritt anreisen.
Vätternrundan
Datum: 13. & 14. Juni 2025
Start-Ziel: Motala/Schweden
Strecke: 315 km
weitere Strecken: 150 km, 100 km
Mit rund 20000 Gleichgesinnten aus über 70 Nationen durch den Mittsommer radeln und dabei den zweitgrößten See Schwedens, den Vättern, umrunden, steht bei vielen Rennradbegeisterten auf der persönlichen Bucket-List. Die 315 Kilometer lange Strecke verläuft entlang des Seeufers – und wer früh startet, kann während seiner Fahrt Sonnenuntergang und Sonnenaufgang über dem See sehen. Auch wenn der lange ritt mit vielen Gleichgesinnten als episch gilt: Blaubeersuppe und Honigwasser sind nicht jedermanns Sache.
Burning Roads
Datum: 28. Juni 2025
Start-Ziel: Ochtrup/Münsterland
Strecke: 330 km/ 3000 hm
weitere Strecke: 210 km/ca. 600 hm
Der römische Feldherr Varus „verheizte“ in dieser Gegend in den weltberühmten Schlachten seine Legionen. Wer verhindern möchte, dass ihm bei der 330 Kilometer langen Fahrt durch den Teutoburger Wald des Osnabrücker Landes, Wiehengebirges und Tecklenburger Landes ähnliches widerfährt, sollte gut vorbereitet zu diesem außergewöhnlichen Event antreten.
Der Veranstalter verspricht einen Tag Ausnahmezustand und den ultimativen Härtetest. Wer unterwegs dann dennoch ausbrennt, kann auf die kürzere, 210 Kilometer lange Strecke wechseln. Gefahren werden die Burning Roads als Brevet ohne Zeitnahme. Gewünscht ist, in Gruppen zu fahren, die durch erfahrene Langstreckenpiloten geguidet werden. Für Verpflegung unterwegs ist bestens gesorgt: So gibt es zur Mittagszeit Pasta am Wegesrand.
Hærvejsløbet – L’Étape Denmark
Datum: 28. Juni 2025
Start-Ziel: Flensburg – Viborg/Dänemark
Strecke: 300 km/2500 hm
weitere Strecken: 160 km/1600 hm, 125 km/1100 hm, 75 km/700 hm, 50 km/400 hm
© Hærvejsløbet – L’Étape Denmark
Dänemarks größte Radsportveranstaltung Hærvejsløbet – The Viking Gran Fondo ist auch Teil der L’Etape-Serie. Von Flensburg in Deutschland nach Viborg in Dänemark führt der 300 Kilometer lange Marathon – auf den Spuren der Wikinger.
Nach dem Start in Flensburg überqueren die Teilnehmer die deutsch-dänische Grenze und pedalieren durch Jütland. Wer plattes Land erwartet, wird enttäuscht werden. Die Eiszeit hat dort oben einige Hügel geformt, was die Fahrt abwechslungsreich macht und auch erschwert. Beispielsweise die Mur de Refsgårde taucht bei Halbzeit fast auf dem Nichts aus. Sie ist zwar nur 550 Meter lang, dafür aber im Schnitt 8,2 Prozent steil. Solche Rhythmusbrecher stehen in Folge öfter im Weg. Der Längste mit 1175 Metern und 5,6 Prozent durchschnittlicher Steigung ist der Jennumbakken. Doch die Umgebung lenkt von den Strapazen ab und führt das Peloton vorbei an Sehenswürdigkeiten wie antiken Hünengräbern und Wikingerdörfern.
Einzigartig ist auch die Fahrt ins Ziel auf dem roten Teppich. Ganz ohne Hast und Eile, denn die offizielle Zeit wird kurz davor genommen.
Harzer Radmarathon – Harzumrundung
Datum: 28. Juni 2025
Start-Ziel: Halberstadt – Harz, Sachsen-Anhalt
Strecke: ca. 303 km/ca. 2000 hm
weitere Strecken: 240 km/ca. 2.00 hm,155 km/1.500 hm, 111 km/1.500 hm, 70 km/750 hm, 70 km/350 hm, 41 km/360 hm
Eine Runde um den Harz! Das ist das Motto der längsten Strecke des Harzer Radmarathons über mehr als 300 Kilometer. Im Uhrzeigersinn führt der „lange Riemen“ mit Start und Ziel auf dem Domplatz in Halberstadt entlang des deutschen Mittelgebirges. Nach dem Start in Halberstadt verläuf die Route durch den Nordharz, dann über die ersten Anstiege des Ostharzes in die Region Mansfeld mit den Bergbaupyramiden. Über die Goldene Aue und dem Kyffhäuser und verläuft die Route weiter in den Naturpark Südharz mit Blick auf Nordhausen und hinunter nach Bad Sachsa. Dann entlang des Südwestharzes über Herzberg und Osterrode bis zum westlichen Punkt in Seesen. Von dort sind es noch 80 wellige Kilometer bis ins Ziel – im Schatten des mächtigen Brockens.
Alb Extrem
Datum: 29. Juni 2025
Start-Ziel: Ottenbach, Baden-Württemberg
Strecke: 310 km/5.100 hm
weitere Strecken: 270 km/4.500 hm, 220 km/ 3.600 hm, 170 km/2.700 hm, 90 km/1.400 hm
Die Schwäbische Alb – klingt idyllisch, oder? Doch sie zeigt ihre wilde Seite, wenn Mutige sich an die langen Strecken des Alb Extrem wagen, organisiert vom MSC Ottenbach. Klar, die Anstiege der Alb sind nicht so ausufernd wie in den Alpen, aber sie haben es trotzdem in sich: Mit Rampen bis zu 15 Prozent Steigung sammeln sich beeindruckende Höhenmeter. Denn, wie die Einheimischen sagen: „Es gohd zig mol nuff ond nondr.“ Kurz: Es geht ständig auf und ab.
Und wenn die Strecke ausnahmsweise mal mehrere Kilometer über eine Hochebene führt, macht der Wind das Ganze nicht leichter. Doch die Mühe lohnt sich, denn die Aussicht von oben ist spektakulär: ein Panorama mit den drei Kaiserbergen – Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen – erinnert an die glanzvolle Zeit der Staufer. Kein Wunder, dass sich die Teilnehmenden der 310-Kilometer-Runde am Ende ganz zu Recht als Traufkönige feiern lassen.
Belchen³
Datum: 7. Juli 2024
Start–Ziel: Münstertal im Schwarzwald/Deutschland
Strecke: 320 km/4.200 hm
Weitere Strecken: 220 km/2.600 hm
Eine kleiner, aber sehr feiner Ultra-Marathon ist der Belchen³. Nur 99 Starter werden bei dem Dreiländer-Giro über 320 Kilometer zugelassen. Wie der Name schon sagt, werden drei „Belchens“ im Verlaufe des Marathons erklommen. In Deutschland im Morgengrauen der Belchen im Schwarzwald auf 1.413 Meter – mit seinen moderaten Anstiegen der „Sanfte“ genannt. Gefolgt vom Bölchen in der Schweiz; er heißt der Garstige aufgrund seiner Steigungsprozente hoch zum Gipfel auf 1.009 Meter. Den Abschluss bildet der der Grand Ballon im französischen Elsass, der „Mächtige“ mit seiner Passhöhe auf 1.423 Metern.
Am Ende summiert sich die Kletterpartie im Dreiländereck Schweiz Frankreich, Deutschland auf 4200 Höhenmeter. Die Teilnehmer werden an vier Feedzones mit abwechslungsreicher Verpflegung und Motivation am Event-Termin versorgt. Eine Kürzung der Strecke nach den ersten beiden Belchen ist möglich. Im Ziel wird jeder Finisher mit einem Belchengeist und einer Medaille belohnt.
Wem der Termin nicht zusagt, der kann den Ultra-Marathon auch „self-supported“ in Angriff nehmen, etwa in eine Gruppe vom Freunden. Hier bietet der Organisator Hirsch-Sprung ein Package mit Track, App, Medaille & Co. an.
Saimaa Cycle Tour
Datum: 11. bis 12. Juli 2025
Start-Ziel: Imatra, Finnland
Strecke: 300 km
weitere Strecken: 100 km, 65 km
Die Saimaa Cycle Tour führt durch die Saimaa-Seenplatte im Süden Finnlands. Dieses Gebiet ist ein faszinierendes Labyrinth aus funkelnden Seen, kleinen Inseln, verwinkelten Flussbetten, majestätischen Wäldern und sanften Bergrücken und bietet so eine perfekte Kulisse für ein unvergessliches Tag im Sattel.
Sanfte Anstiegen, idyllische Uferwege und spektakulären Panoramastraßen zeichnen die Strecke aus. Zu den weiteren Highlights dieser „Seefahrt“ gehört die Überquerung der Wasserenge Puumalansalmi auf einer Fahrt über eine 781 Meter lange Brücke.
Neben den drei Rennradstrecken bietet der Veranstalter auch noch drei Gravel-Routen an.
Tour du Mont Blanc
Datum: 12. Juli 2025
Start-Ziel: Les Saisies/Frankreich
Strecke: 330 km/8.300 hm
Wer sich an alpiner Kulisse einfach nicht satt sehen kann, für den ist die Tour du Mont Blanc genau richtig. Wie der Name schon sagt, steht der höchste Berg Europas im Mittelpunkt dieses außergewöhnlichem anspruchsvollen Rad-Marathons. Auf 330 Kilometer werden 8500 Höhenmeter erklommen. Die Strecke, die durch Frankreich, die Schweiz und Italien führt, ist aber nicht nur aufgrund ihrer reinen Daten spektakulär. Mit Col de la Forclaz, Col du Grand-Saint-Bernard, Petit-Saint-Bernard und Cormet de Roselend werden bekannte Tour de France-Berge erklommen, die bei Fans des Rennens genauso wie bei passionierten Hobbybergziegen Begeisterung hervorrufen.
Wem das zu viel ist, der kann auch im Zweier-Team starten und so nur den ersten (155 km) oder zweiten Teil (175 km) fahren.
Shades of Speed
Datum: 27. Juli 2025
Start–Ziel: Kolbermoor, Bayern
Strecke: 306 km/4.300 hm
weitere Strecken: 215 km/2.310 hm, 162 km/1570 hm, 133 km/1.160 hm, 110 km/860 hm, 70 km/570 hm
Ex-Profi Marcus Burghardt ist der Erfinder von Shades of Speed. Und hat ein Event-Format ganz nach seinem Geschmack entwickelt. Denn neben den Strecken, die er selbst ausarbeitet, ist ihm die Kulinarik sehr wichtig. Voll auf ihre Kosten kommen die Teilnehmer der neuen Strecke „DAS.MONUMENT“. Auf den 306 Kilometern gibt es neben Start und Ziel noch neun weitere Verpflegungsstationen unterwegs. Das Gros besetzt von Köchen aus der Region, die dafür sorgen, dass der Treibstoff für solch einen langen Riemen nicht zur Neige geht und niemand unterzuckert.
Genuss pur ist auch die Strecke. Sie führt über die Eggstätter-Hemhofer Seenplatte und das schöne Kloster Seeon bis nach Berchtesgaden. Von dort erklimmen die Teilnehmenden den Rossfeldpass – über Deutschlands höchste Ring-Panoramastrasse mit einem wunderschönen 360-Grad-Panoramablick.
Große Weserrunde
Datum: 23. August 2025
Start-Ziel: Rinteln im Weserbergland/Niedersachsen
Strecken: 350 km/ 2500 hm, 300 km/2500 hm
weitere Strecken: 250 km/2050 hm, 200 km/1500 hm, 150 km/1200 hm, 80 km/400 hm
Die große Weserrunde wird ihrem Namen mehr als gerecht. Denn neben einer 300-Kilometer Strecke gibt es auch eine 350 Kilometer lange Runde. MEGA nennt sich die Route und verlängert die Fahrt an der Weser bis Porta Westfalica, ehe beigedreht und zurück zum Start nach Rinteln im Weserbergland gekurbelt wird. Zeit ist bei diesem Marathon kein dominierendes Thema: Wer mit Beleuchtung startet kann sich bis Mitternacht Zeit lassen denn so lange ist das Ziel geöffnet. Generell will der Veranstalter den Spaß am Langstreckenfahren vermitteln und lässt daher in Gruppen von je 15 Personen Starten. Entscheidend ist, dass die Teilnehmer auf der Strecke Spaß haben und dieser Tag für sie zu einem Erlebnis wird.
Istria 300
Datum: 27. September 2025
Start-Ziel: Porec/Kroatien
Strecke: 300 km/5.200 hm
weitere Strecken: 235 km/ca. 3.800 hm, 168 km/ca. 2400 hm
Im Herbst bei perfekten Bedingungen die gute Form zum Saisonabschluss nutzen und noch mal so richtig einen raushauen. Dafür ist Istria 300 geradezu prädestiniert. Dieser neue Radmarathon in Kroatien, der seine erfolgreiche Premiere im Herbst 2021 feierte, führt von Porec an der Küste Istriens gegen den Uhrzeigersinn auf die andere Seite der Halbinsel. Danach führt die Strecke hinein in die Berge und durch kleine liebliche Dörfer Beispielsweise hinauf in das wunderschöne Motovun. Ist dieser Ort erreicht geht es zurück in Richtung Adriaküste vorbei an Olivenhainen und Trüffel Wäldern. Alle Finisher haben dann 300 Kilometer absolviert und 5400 Höhenmeter in den Beinen. Letztere resultieren nicht aus wenigen langen Anstiegen, sondern aus dem ständigen Auf und Ab, das die Strecke einerseits sehr abwechslungsreich, andererseits aber eben auch herausfordernd macht.
Aufmacherfoto: Istria300
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