Nie wieder Sonnenbrand! Der perfekte Sonnenschutz für Rennradfahrer
Rennradfahren in der Sonne! Kaum etwas ist schöner, als bei strahlendem Sonnenschein unter blauem Himmel seine Runden zu drehen. Und die Sonne hilft auch, fit und gesund zu bleiben. Denn nur mit ihrer Hilfe – genauer gesagt ihren UVB-Strahlen – kann der Organismus das lebensnotwendige Vitamin D selbst bilden.
Doch ein Zuviel an der „strahlenden Dosis“ hat beträchtliche Nebenwirkungen – vom schnellen Sonnenbrand über die mittelfristige vorzeitige Hautalterung bis hin zum späten Hautkrebs. Ein veritabler Sonnenbrand ist mit einer Verletzung beziehungsweise Entzündung zu vergleichen, die der Organismus mit allen Mitteln bekämpft und für die er Energie zur Heilung freisetzt. Darunter leidet dann die sportliche Leistung.
Gerade Outdoor-Sportler wie Rennradfahrer sollten daher viel Wert auf einen guten Schutz legen, damit Training und Touren in der Sonne keine Nachwirkungen haben.
Vor dem ersten Eincremen mit Sonnenschutz sollte man sich zum einen über den aktuellen UV-Index erkundigen und zum anderen seinen persönlichen Hauttyp kennen.
Die Ermittlung der Werte ist vergleichsweise einfach. Den UV-Index verrät der Wetterdienst und für die Bestimmung des Hauttyps gibt es Vorgaben. Mit diesen beiden Werten und der geplanten Aufenthaltsdauer im Freien lässt sich dann auch das richtige Sonnenschutzmittel wählen. Dessen Aufgabe: die Eigenschutzzeit der Haut zu verlängern. Wichtig dabei ist zu wissen: der Lichtschutzfaktor ist vom eigenen Hauttyp abhängig ist. Wer helle Haut „trägt“, den schützt diese nur wenige Minuten – geschätzt 10 Minuten – ehe sie verbrennt.
Wer nun eine Sonnencreme mit dem Lichtschutzfaktor 15 benutzt, erhöht die Zeit, in der er sich theoretisch der Sonne aussetzen könnte, um den Faktor 15: also auf 150 Minuten. Das sind allerdings Zahlenspiele, da bei den Berechnungen und Test die Mittel dick aufgetragen werden und nicht durch Schweiß und Kleidung verwischt oder verwässert werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, halbiert den theoretischen Wert und verwendet gleich Sonnenschutz mit einem Lichtschutzfaktor von mehr als 20.
Tipps für den Sonnenschutz
Prof. Dr. med. Christoph Abels, Dermatologe und Medizinischer Direktor bei Dr. August Wolff, gibt wertvolle Tipps, wie sich Rennradfahrer vor der Sonne schützen können:
Spezialisten vertrauen: Mittlerweile gibt es spezielle Produkte, die nicht nur wasserfest, sondern auch schweißresistent sind. „Zudem sollten diese schnell einziehen und möglichst keine weißen Schlieren oder einen Fettfilm auf der Haut hinterlassen“, sagt Professor Abels.
Viel hilft viel: Ein typischer Fehler liegt im sparsamen Umgang mit Gel, Lotion oder Milch. Die Haut muss richtig eingecremt sein und nicht nur leicht bestrichen werden. Gerade wenn durch Kleidung, Bewegung oder Schweiß das Sonnenschutzmittel „weggewischt“ wird. Wichtig: Hin und wieder nachcremen. Die Zeitdauer, die man sich der Sonne insgesamt aussetzen kann, wird durch Nachcremen aber nicht verlängert.
Unter dem Trikot eincremen: Nicht immer schützt Stoff vor der gefährlichen UV-Strahlung. „Dünne Trikots für den Sommer sind zwar besser belüftet, können aber auch sehr UV-durchlässig sein. Weist der Hersteller nicht besonders auf einen UV-Schutz hin, sollten die Sportler immer einen Sonnenschutz unter dem Trikot auftragen“, so Abels. Daher cremen sich Profis im Sommer auch unter den dünnen Renneinteilern oder den großmaschigen Sommertrikots mit Sonnenschutz ein.
Dünne Luft und dicke Strahlung:In den Bergen reduziert sich der Anteil der gegen UV-Licht schützenden Luftschicht immer mehr, je höher der Rennradfahrer kommt. Pro 1.000 Höhenmeter soll die UV-Strahlung um 15-20 Prozent zunehmen – so Untersuchungen. Abels rät: „Auch bei bedecktem Himmel sollte man sich einschmieren. Denn auch unter diesen Bedingungen ist die UV-Strahlung so hoch, dass sie einen Sonnenbrand verursachen kann.“
Erste Hilfe: Bei einem Sonnenbrand sollte der Radsportler die Sonne meiden und feuchte Umschläge auf die betroffenen Hautstellen legen, empfiehlt Abels. Achtung: „Nicht nur der Sonnenbrand, der eine akute Gewebeschädigung darstellt, ist problematisch. Auch chronischer UV-bedingter Lichtschaden kann Zellen langfristig verändern und zum Hautkrebs führen“, erklärt Abels weiter. Eine Erholung im klassischen Sinn ist bei Lichtschäden übrigens nicht möglich.
Sexy knee: Neben Nacken, Fußrücken, Schultern, Ohren und Kopfhaut gehören die Kniekehlen bei Rennradfahren zu den besonders exponierten Stellen. „Das sind zum Teil empfindlichere Hautstellen als auch die sogenannten Lichttreppen, weil sie sonst wenig der Sonne ausgesetzt sind“, sagt Abels.