Disc Know-how: Die wichtigsten Tipps zu Scheibenbremsen
Seit der Saison 2018 fahren die Hobbyrennfahrer des Team Alpecin mit Scheibenbremsen von SRAM. Hier erklärt Hersteller SRAM, was Du bei der Wartung, Pflege und Benutzung von Discs beachten musst, damit diese in jeder Situation kräftig zupacken.
1. Das richtige Einbremsen für Scheibenbremsen ist viel wichtiger, als Du allgemein annimmst. Wenn Bremsscheiben oder Bremsbeläge neu sind, ist es wichtig, dass Du Dich an das vorgeschriebene Verfahren hältst. Beim Einbremsen werden die Bremsscheiben und Bremsbeläge so erwärmt, dass sich eine gleichmäßige Schicht Bremsbelagmaterial auf der Oberfläche der Bremsscheibe absetzt. Diese Transferschicht optimiert die Bremsleistung. Das führt zu viel stärkerem, gleichmäßigerem und leiserem Bremsen. Dieses Video zeigt, wie es richtig gemacht wird.
2. Verwende nur milde Seifen- und Wasserlösung, um die Scheibenbremsen zu reinigen. Scharfe Reinigungs- und Entfettungsmittel sowie Schmiermittel und Öl können von Scheibenbremsbelägen aufgenommen werden und zu einer drastisch reduzierten Bremsleistung und einem lauten Quietschen beim Bremsen führen. Der Kontakt mit diesen Materialien beschädigt die Bremsbeläge irreversibel. Achtung: die Bremsscheiben nicht mit bloßen Händen berühren! So verhinderst Du, dass Öl oder Fett auf den Fingern die Bremsfläche der Bremsscheibe verunreinigt. Die verunreinigte Scheibe überträgt das Öl dann auf die Bremsbeläge, sobald die Bremsen betätigt werden. Nimm zum Reinigen einfach eine gut verdünnte milde Seifen- und Wasserlösung, so dass die Scheibenbremsen immer ordentlich funktionieren.
3. Hydraulische Scheibenbremsen passen sich automatisch dem Verschleiß der Bremsbeläge an. Da sich die hydraulischen Scheibenbremsbeläge abnutzen und dünner werden, gleichen die Bremssattelkolben das aus. Auch wenn Du nicht detailliert wissen musst, wie dieses System funktioniert, kannst Du Dich darauf verlassen, dass die Bremshebel während der gesamten Nutzungsdauer der Bremsbeläge immer einen konstanten Druckpunkt aufweisen. Achtung: wenn der Bremshebel gezogen wird während das Laufrad ausgebaut ist, werden die Bremssattelkolben auf eine schmalere Position eingestellt, die die Breite der Bremsscheibe nicht einschließt. Wenn das passiert, kann das Laufrad möglicherweise nicht mehr montiert werden. In dem Fall musst Du die Kolben manuell zurückschieben, um Platz für die Bremsscheibe zu schaffen. Dies erreichst Du am besten, indem Du eine Transportsicherung (der Kunststoff-Abstandshalter, der mit neuen Bremsen geliefert wird) verwendest, um die Beläge und Kolben zurück in den Bremssattel zu drücken. Du solltest immer eine Transportsicherung in den Bremssattel einschieben, sobald Du das Laufrad ausbaust. Dadurch verhinderst Du, dass sich die Kolben bei versehentlichem Betätigen des Hebels bewegen.
4. Die Führung der Hydraulikleitung hat keinen Einfluss auf die Bremsleistung. Die Zeiten sind endgültig vorbei, als die Auswahl der Bremszugführung die Bremskraft beeinträchtigte und eine erhöhte Handkraft am Hebel bedeutete.
5. Scheibenbremsen sind oft genauso aerodynamisch wie Felgenbremsen und in manchen Fällen sogar noch schneller. Fahrraddesigner integrieren schon jetzt Scheibenbremsen in aerodynamische Rahmen, die einen geringeren Luftwiderstand als ein Rad mit Felgenbremse haben. Bekannte Marken wenden das bereits bei ihren Rädern in den Modelljahren 2018 und 2019 an; und wie überall bei Aerodynamik wird es in Zukunft noch besser werden.
6. Rennräder mit Scheibenbremsen sind in der Regel schwerer als Rennräder mit Felgenbremsen, doch das ist nicht immer der Fall. Premiumhersteller bieten bereits Serien-Rennräder mit Scheibenbremsen an, die unter dem von der UCI vorgeschriebenen Höchstgewicht von 6,8 kg für den Renneinsatz liegen. Es gibt sogar einige Custom-Rennräder, die weniger als 5,1 kg wiegen! Mit diesem Vorteil kann man seine Freunde sowohl bergauf als auch bergab beeindrucken!
7. Das Entlüften der hydraulischen Scheibenbremse ist kinderleicht und es muss nur einmal pro Saison als vorbeugende Wartung durchgeführt werden. Wir haben Bremshebel und Bremssättel ohne Winkel und Vorsprünge entwickelt, wodurch keine Luftblasen mehr im System hängenbleiben können. Das beschleunigt und vereinfacht den Entlüftungs-Prozess. SRAM hat den Bleeding Edge™-Anschluss entwickelt, sodass die Entlüftungsspritze schneller und sauberer montiert werden kann, als bei allen anderen hydraulischen Bremssystemen auf dem Markt.
8. Die Hitze der Bremsscheibe beeinflusst nicht den Reifendruck. Jede Art des Bremsens erzeugt Hitze und diese Hitze muss irgendwo abgeleitet werden. Ein Teil wird von der Luft absorbiert, aber ein anderer Teil wird an Stellen abgegeben, die ein Problem darstellen können. Bei starkem Abbremsen auf langen Abfahrten mit Felgenbremsen kann ein Teil der Bremswärme von der Bremsflanke der Felge auf die Luft im Reifen übertragen werden, wodurch der Reifendruck vorübergehend erhöht wird. Reifen mit zu hohem Druck haben weniger Kurven- und Bremsgrip – was Du verhindern solltest, da die Kontrolle des Rads höchste Priorität hat8. .
9. Scheibenbremsen können unabhängige Griffweiten- und Druckpunkteinstellungen bieten. Die Bremshebel-Griffweite und die Druckpunkteinstellung sind bei Bremsen wie der SRAM RED eTap HRD-Einheiten mit HydroHC-Plattform verfügbar. Du kannst die Hebel so einstellen, dass der Druckpunkt dort beginnt, wo es sich am besten für Dich anfühlt. Und wenn Du die Bremsen proaktiver betätigen will? Kein Problem. Du kannst die Hebel kinderleicht etwas progressiver einstellen.
Mehr Infos zu SRAM-Scheibenbremsen finden Sie hier.
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